Zur Einstimmung ins Wochenende gibt es heute mal einen ganz anderen Beitrag, als Ihr von mir gewohnt seid. Das Ereignis um das sich dieser kleine Bericht dreht geschah etwa vor einem Jahr, und ich muss immer mal wieder daran denken. Es war ein Moment voller Situationskomik, der aber dann doch zum Nachdenken anregte, deshalb möchte ich ihn gerne mit Euch teilen.
Leider funktioniert das mit dem Hexen bei der Nahrungsbeschaffung nur sehr leidlich, so muss auch ich ab und an mal einkaufen gehen. Und das nicht zu knapp, immerhin haben wir einen fünf Personenhaushalt mit zwei jungen Erwachsenen und einem (fast) Teenager. Da werden jeden Tag unglaubliche Mengen verputzt, dementsprechend groß sind auch die Lebensmittelrationen, die heran geschafft werden müssen. Da wir uns in Bayern befinden und es hier viele Berge und Täler gibt, ist es am einfachsten, ab und an einen Großeinkauf mit dem Auto zu starten. Gesagt, getan, meine Liebste und ich waren also einkaufen und stellten das Auto ab, um das letzte Stück des Weges zu unserem Hexenhäuschen zu laufen. Unter anderem hatten wir an diesem Tag auch einen Karton Tetra-Paks Milch gekauft, um für etwa zwei Wochen versorgt zu sein. Zeitgleich zu uns parkte auch eine unserer Nachbarinnen, eine sehr nette Dame in den besten Jahren ihr Auto. Der Weg zu unseren Häusern hat ebenfalls eine beträchtliche Steigung, so machten wir drei uns langsam auf den Weg nach oben zu unseren Häusern. Ich hatte mir zwei große, prall gefüllte Einkaufstaschen genommen und meine Liebste schnappte sich den Karton mit den Tetra Paks. Ich sah noch, wie sie ihn mit Schwung schulterte, im nächsten Moment hört ich ein lautes "platsch". Irritiert drehte ich mich um, sah zu unserer Nachbarin, dann zu meiner Frau ... im ersten Moment war ich einfach nur verdutzt, dann musste ich herzlich lachen! Der Schwung, um den Karton zu schultern, war wohl einen Ticken zu kräftig ausgefallen, und so waren zwei Tetra-Paks schwungvoll zu Boden gesaust. Nach einem Moment der Irritation fielen meine Frau und die Nachbarin ins Gelächter mit ein und so standen wir drei schließlich da und hielten uns die Bäuche vor Lachen. Die nette Nachbarin und ich müssen übrigens heute noch schmunzeln, wenn wir uns auf der Straße begegnen. Ab diesem Moment war das Einkäufe schleppen zu unserem Haus - zumindest für diesen Tag - gar nicht mehr so schlimm. Als wir alle Einkäufe verstaut hatten und mit einem Kaffee auf dem Sofa saßen ließ ich die Situaiton Revue passieren und mir fiel auf, dass es einen Moment gab, der mich im Nachklang schon fast betroffen machte. Zwischen dem "platsch" und dem Lachen sah die Nachbarin zu uns herüber und wartete, wie wir wohl reagieren würden. Unwillkürlich musste ich an die Einschätzung aus den 80ern denken, als es noch hieß, die Deutschen würden zum Lachen in den Keller gehen. Ist das heute immer noch so? Sind wir ein "ernstes" Volk? Muss man wirklich Bedenken haben, man könnte negativ angegangen werden, wenn man aus einer Situation heraus lachen muss? Ich hoffe doch nicht! Und ich möchte Euch ermuntern, gerade dann, wenn Euch nicht zum Lachen ist, zu lachen. Klar gibt es Situationen, in denen man nicht recht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Ich muss gerade an den Beitrag, „Wie die Hexe das erste Mal veganen Käsekuchen backte“ oder „Das Soja Creme Massaker" denken, da wußte ich im ersten Moment auch nicht recht, was ich tun soll. Ich habe mich dann fürs Lachen entschieden, das Leben ist doch ernst genug. Und gerade dann, wenn ich mit mir selber nicht im Reinen bin und alles irgendwie doof ist, stelle ich mich vor den Spiegel und lächle mich an. Und soll ich Euch was sagen? Die Frau im Spiegel lächelt doch tatsächlich zurück! Ich könnte jetzt versuchen Euch das anschaulich zu erklären, von wegen Spiegelneuronen und so, aber manchmal braucht es das gar nicht. Es reicht völlig aus es einfach zu tun!
Ich möchte diesen kleinen Exkurs mit zwei alten Sprichwörtern schließen:
Gott hat dir ein Gesicht gegeben, lächeln mußt du selber.
Aus Irland
Das Lächeln, das du aussendest,
kehrt zu dir zurück als Glück.
Aus Indien
In diesem Sinn wünsch ich ich Euch Allen ein wundervolles Wochenende!
Ich unterrichte auch „Lachyoga“. Da höre ich oft das Argument, man könne doch nicht ohne Grund lachen. Braucht man auch nicht, denn nach dem Lachen fühlt man sich besser als zuvor und das ist doch ein guter Grund!
Liebe Ursula!
Da kann ich Dir nur zustimmen. Lachen befreit ungemein und tut eigentlich immer gut.
Wir sollten wohl Alle öfters mal lachen, ganz egal, ob mit oder ohne Grund 😀!