Hast Du auch noch den einen oder anderen Rest aus der Weihnachtbäckerei in Deinem Vorratsschrank liegen? Hier habe ich eine süße Idee wie Du diese sinnvoll verwenden kannst, als Kirschkuchen vom Blech mit Marzipan Zimtstreuseln (vegan, sojafrei)! Damit finden Marzipan, Zimt, gemahlene Nüsse und Mandeln eine wunderbare Verwendung. Kombiniert mit Sauerkirschen und Dinkelvollkornmehl ergibt sich dieser saftige Blechkuchen, der sich im Hexenhaus nicht lange gehalte hat. Das lag aber wohl eher an den Weihnachtswichteln, die (vor allem nachts) im Hexenhäuschen noch überaus aktiv sind 😉 !
Zutaten:
Für den Teig:
250 g Dinkelvollkorn-
mehl
1 Prise Salz
75 g Mandeln, gemahlen
75 g Haselnüsse, gemahlen
1 P. Weinsteinback-
pulver
225 g Zucker
1/2 Zitrone (Saft)
150 g Apfelmus
175 g Margarine
(vegan, sojafrei
z. B. Alsan bio)
125 ml Hafermilch
Als Belag:
1 Glas Sauerkirschen (350 g Abtropfgewicht)
Für die Streusel:
200 g Marzipanroh-
masse (vegan)
200 g Zucker
200 g Margarine
(vegan, z. B. Alsan bio)
300 g Dinkelmehl
Type 1050
1-2 EL Zimt
Zubereitung:
Für diesen himmlischen Streuselkuchen benötigst Du Marzipanstreusel, Sauerkirschen aus dem Glas als Belag und einen veganen Rührteig als Grudlage. Die Zubereitung geht wirklich schnell und einfach, allerdings sollte die Margarine dafür Zimmertemperatur haben. Falls Du Dich kurzfristig entschließt diesen Kuchen zu backen, kannst Du Dich auch mit der Mikrowelle (Auftaustufe) oder dem Herd behelfen.
Jetzt aber zur Zubereitung:
Seihe zuerst die Kirschen ab und lass sie gut abtropfen. In der Zwischenzeit machst Du die Streusel und rührst den Teig an.
Da das so zügig geht, solltest Du gleich den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backtrennpapier vorbereiten.
Reibe für die Streusel als nächstes das Marzipan mit der Küchenreibe grob in eine Rührschüssel.
Gib darauf die weiche Butter, den Zucker, den Zimt und das Mehl. Verarbeite alle Zutaten mit einer Gabel zu Streuseln, dass geht wirklich schnell und einfach! Stelle die Marzipan Zimtstreusel dann noch kurz zur Seite.
Nun ist schon der Teig an der Reihe, das geht wie bei den meisten veganen Teigen super einfach!
Wiege zuerst alle "trockenen" Zutaten in eine Rührschüssel ab, also das Mehl, das Backpulver (bitte unbedingt sieben) die geriebenen Nüsse und Mandeln, das Salz und den Zucker. Vermische diese Zutaten gründlich miteinander.
Darauf kommen dann die "feuchten" Zutaten, hier ist das die Margarine, das Apfelmus, die Milch und der Zitronensaft. Verrühre alle Zuaten kurz mit dem Handrührgerät zu einem weichen Teig und verteile ihn gleichmäßig auf dem Backblech.
Darauf kommen die abgetropften Sauerkirschen und die Marzipanstreusel. Dann darf der Kirschkuchen vom Blech mit Marzipan Zimtstreuseln schon in den Backofen! Reduziere die Temperatur auf 175°C Ober- und Unterhitzte!
Die Backzeit beträgt etwa 45 Minuten, davon etwa 35 Minuten bei 175°C und 10 Minuten bei 160°C Ober-/Unterhitze und vorgeheiztem Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze.
Beobachte den Kuchen gegen Ende der Backzeit, nach etwa zwei Dritteln erreicht er bei mir die passende Farbe, dann schalte ich ihn etwas herunter. Nach Ablauf der Backzeit kannst Du ganz einfach mit einem Holzstäbchen testen, ob der Kuchen durch gebacken ist.
Nun muss er nur noch etwas abkühlen, dann kannst Du ihn in Stücke schneiden und genießen!
Lass es Dir schmecken!
Stück für Stück ist er verschwunden, der Kirschkuchen vom Blech mit Marzipan Zimtstreuseln!
Tipp:
Zitronensaft in veganen Teigen
Ich habe bei meinen Experimenten festgestellt, dass vegane Teige mit Zitronensaft wesentlich lockerer werden als ohne. Als Erklärung könnte ich mir vorstellen, dass durch die zusätzliche Zugabe von Säure das Natron im Backpulver noch besser reagieren kann. Das ist allerdings nur eine laienhafte Vermutung von mir!
Warum Weinsteinbackpulver statt normalem Backpulver?
Damit ein Teig aufgehen kann benötigt er immer ein Backtriebmittel, bei manchen Teigen ist es Hefe, bei vielen anderen Backpulver. Grundsätzlich besteht Backpulver immer aus drei Komponenten:
- Backtriebmittel
- Trennmittel
- Säurungsmittel
Das Baktriebmittel sorgt dafür, dass der Teig nicht ein einziger fester Klumpen bleibt, sondern ein leichte, fluffige Masse entsteht. Als Backtriebmittel dient Natron (oder genauer Natriumhydrogencarbonat). Allerdings benötigt Natron eine Säure, um als Triebmittel wirksam werden zu können. Sobald Natron mit einer Säure reagiert geht der Teig auf, da sich Gase bilden. Das passiert allerdings erst wenn eine Flüssigkeit zugegeben wird, etwa Wasser oder Milch.
Das Trennmittel (meist Stärke) soll dafür sorgen, dass der Triebvorgang nicht schon ungewollt vorher (in der Packung) stattfindet.
Bei herkömmlichen Backpulver wird als Säurungsmittel Phosphat verwendet. Allerdings sind Phosphate nicht unumstritten und für Nierenkranke sogar ganz verboten! Studien zufolge sollen Phosphate auch für gesunde Menschen bei dauerhaftem Konsum schädlich sein und das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls erhöhen, ebenso soll das Osteoporose Risiko steigen.
Weinsteinbackpulver besteht aus natürlicher Weinsteinsäure, die bei der Wein-, Sekt- und Proseccoherstellung anfällt. Allerdings musst Du hier auf die Kennzeichnung achten, nicht immer findet die Herstellung ohne tierische Bestandteile statt!
Das bedeutet, dass nicht nur Wein, sondern auch Weinsteinsäure nicht immer vegan ist!
Herkömmliches, phosphathaltiges Backpulver kann 1:1 durch Weinsteinbackpulver ersetzt werden, damit schonst Du zum einen Deine Nieren. Zum anderen gibt es noch einen geschmacklichen Vorteil, dieser leicht "seifige" Geschmack, den manches Gebäck durch phosphathaltiges Backpulver annimmt, entfällt ebenfalls.
Off Topic
Ich habe schon in einigen Rezepten die Zugabe von Natron als Backtriebmittel gelesen, dann allerdings muss auch Säure in irgend einer Form zugegeben werden. Das kann (wenig) Essig oder Zitronensaft sein, aber komplett ohne Säure kann das Natron nicht reagieren.
Ist Marzipan nicht immer vegan?
Grundsätzlich besteht Marzipan, so wie es erfunden wurde, nur aus geschälten Mandeln und Zucker. Allerdings wird - vor allem in hochpreisigen - Marzipanmassen ein Teil des Zuckers durch Honig ersetzt, um den Geschmack zu verbessern. Da hilft nur ein Blick auf die Zutatenliste.
Konfitüren und Gelees sind vegan?
Ich mache seit gut einem Jahr immer wieder Stichproben, wenn ich zum Einkaufen unterwegs bin. Dafür nehme ich mir verschiedene Konfitüre oder Gelees aus dem Regal und werfe einen Blick auf die Inhaltsangaben. Bisher waren alle Konfitüren und Gelees, die ich in der Hand hatte, vegan. Inzwischen wird von der Industrie das Geliermittel Pektin (meist aus Äpfeln gewonnen) statt Gelandtine verwendet.
Auch die hier in Süddeutschland dominierenden Gelierzucker von Südzucker sind inzwischen vegan. Du musst beim Marmelade Kochen also nicht unbedingt zu Agar Agar oder Konfitura greifen.
Bezüglich der Inhaltsstoffe gibt es allerdings eine Warengruppe, bei der man genauer hinsehen sollte. Das sind die Fruchtaufstriche, hier hat der Gesetzgeber großzügig Spielraum gelassen. Hier würde ich immer nachlesen, was alles genau enthalten ist. Aber wie schon gesagt, bei Konfitüre und Gelee sind die gesetzlichen Vorgaben sehr streng und alle im Handel erhältlichen Produkte sind inzwischen vegan!
Genauer hinsehen solltes Du auch bei Samt-Aufstrichen (besonders die eines namenhaften Herstellers), hier sind eventuell Milchbestandteile enthalten! Nicht umsonst handelt es sich hier um Aufstrich und nicht um Konfitüre!
Herrliche rote Kirschen im Glas oder Fruchtaufstriche durch Karmin (Farbstoff E 120)
Da für Fruchtaufstriche relativ viele verschiedene Inhaltsstoffe verwendet werden dürfen kommt auch der der Farbstoff Karmin (E120, Karminsäure, Karminrot, Natural Red 4, Carmine, Cochinille, Cochineal, CI 75470) manchmal zum Einsatz.
Um Karmin herzustellen werden gezielt weibliche Läuse der Gattung Kochenilleläuse oder Nopal-Schildläuse gezüchtet, um dann zerquetscht und als roter Farbstoff verwendet zu werden. Karmin ist also alles andere als vegan, es gibt auch Hinweise, dass es ernsthafte allergische Reaktionen hervorrufen kann!
Karmin wird nicht nur in der Lebensmittelindustrie für rote Süßigkeiten, Fruchtaufstriche, Limonaden und andere Getränke verwendet. Auch in der Kosmetikindustrie findet es Verwendung in Lippenstiften, Lidschatten und Shampoos.