Nachdem ich mir vor nicht allzu langer Zeit einen Pizzastein gekauft hatte musste dieser natürlich auch standesgemäß eingeweiht werden. Beim Anrühren des letzten Brotteiges kam mir die Idee, dass das genau die passende Gelegenheit wäre. Gesagt, getan, das Ergebnis seht Ihr hier, ein Sauerteigbrot mit hohem Roggenanteil, gebacken auf einem Schamottstein. Wie es zubereitet wird und wie es geschmeckt hat lest Ihr weiter unten!
Zutaten:
Für das Brot:
750 g Roggen-
vollkornmehl
Type 1800
250 g Dinkelmehl
Type 10501
Würfel Frischhefe
1 Päckchen Bio Sauerteig Extrakt (für 1 kg Mehl,
z. B. von Alnatura)
20 g Meersalz
2 EL Haselnussöl
850 ml Wasser
etwas Mehl
Zum Backen:
1 Pizzastein
Zubereitung:
Bei warmen Temperaturen im Sommer ist die Wartezeit für das Gehen lassen des Brotteiges deutlich verkürzt, zwei bis drei Stunden Zeit benötigst Du allerdings trotzdem insgesamt.
Zuerst brichst Du die Hefe in kleine Stücke und weiche sie mit etwas Wasser in einer kleinen Schüssel ein.
Wiege in der Zwischenzeit Roggenvollkorn- und Dinkelmehl in eine Schüssel ab, gib Salz und Haselnussöl dazu. Das Öl gibt dem Brot eine ganz besondere Note.
Rühre im nächsten Schritt die Hefe mit dem Wasser so lange, bis sich alle Stückchen aufgelöst haben. Gib diese Mischung in einen Messbecher und fülle ihn mit lauwarmen Wasser bis auf 850 ml auf.
Schütte das Hefe-Wasser zum Mehl in die Schüssel und knete alles gut mit dem Handrührgerät für mindestens fünf Minuten durch.
Decke dann die Schüssel mit einem Tuch oder Deckel ab und lass den Teig an einem warmen, zugfreien Ort auf die eineinhalbfache Größe gehen. Das sollte bei den momentanen Temperaturen etwa 20-30 Minuten dauern.
Wenn der Teigballen die passende Größe erreicht hat wird er ein zweites mal gut durchgeknetet.
Nimm nun ein sauberes Geschirrtuch zur Hand und siebe es großzügig mit Mehl darauf, gib den Brotteig als runden Ballen mittig darauf und schlage das Tuch seitlich locker darüber. Lege anschließend die eingeschlagene Teigkugel in die Knetschüssel und stelle diese wieder an einen warmen Ort.
Warte nun noch fünf bis zehn Minuten, lege den Pizzastein auf den Backrost (zweite Stufe von unten) und heize dann den Backofen auf 240°C Ober-/Unterhitze vor! Nach weiteren 15 Minuten sollte Dein Backofen die Temperatur erreicht haben.
Schlage das Geschirrtuch, in dem der Teig eingewickelt ist zur Seite und bestäube den Ballen falls nötig obenauf großzügig mit Mehl.
Öffne den Backofen, nimm den Backrost mit dem Pizzastein heraus und stürze das Brot möglichst mittig darauf. Schiebe sofort das Brot in den heißen Ofen, der Backrost liegt in der zweiten Stufe von unten.
Nach einer halben Stunde wird die Temperatur des Backofens auf 200°C reduziert, beobachte aber Dein Brot. Sollte es Dir zu dunkel werden, decke es mit Alufolie ab.
Nach nochmals 40 Minuten Backzeit kannst Du mit dem Klopftest oder der Stäbchenprobe testen, ob das Brot schon durchgebacken ist. Falls Du Dir nicht ganz sicher bist lass es lieber noch 10 Minuten backen oder stelle den Backofen aus und lass das Brot noch für 10 Minuten im heißen Ofen.
Die Backzeit beträgt etwa 30 Minuten bei 240°C Ober-/Unterhitze, dann 40 Minuten bei 200°C, bei vorgeheiztem Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze.
Nimm Dein Brot nach dieser Zeit aus dem Ofen und lass es auf dem Pizzastein komplett auskühlen.
Auch wenn es noch so verführerisch aussieht, achte darauf, dass niemand das Brot auf dem Stein schneidet! Der Schamottstein wird dadurch leider leicht beschädigt. Leider kann ich nicht bestätigen, dass das Brot durch die Verwendung des Pizzasteins einen ganz besonderen, anderen Geschmack oder einen krustigen Boden bekommen hätte. Es schmeckt genauso gut wie jedes Brot, dass ich bisher selbst auf dem Blech gebacken habe. Solltet Ihr andere Erfahrungen damit machen, lasst es mich wissen!
Ein Hinweis darf hier natürlich nicht fehlen, selbstgebackenes Brot verdirbt wesentlich schneller als industriell hergestelltes. Da keinerlei Konservierungsstoffe enthalten sind fängt es - vor allem bei den warmen Temperaturen - relativ schnell zu schimmeln an. Dagegen hilft nur es zügig aufzubrauchen, friere also ein, was Du nicht innerhalb von drei Tagen verbrauchen kannst und lagere das restliche Brot kühl und trocken. Im Sommer schlage ich das Brot locker in Plastik ein und gebe es ins Gemüsefach des Kühlschranks, da hält es wesentlich länger!
Tipp:
Pizza- oder Brotbacksteine
Diese Steine gibt es von vielen verschiedenen Herstellern und sie versprechen Backgenuss in Vollendung. Hier war ich von meinem ersten Gebrauch nicht sonderlich beeindruckt. Demnächst werde ich es mal mit selbstgemachter Pizza oder Flammkuchen versuchen. Vielleicht klappt es ja da besser und der Boden wird wie versprochen besonders knusprig.
Nachtrag:
Auch die Hexe lernt nie aus, inzwischen weiß ich, dass der Backstein 90 Minuten auf 250°C vorgeheizt werden sollte. Damit die eingesetzte Energie dann auch maximal ausgenutzt wird backe ich mehrere Brote oder Brötchen nacheinander, manchmal zuletzt noch einen Kuchen oder Pizza.
Bei der Handhabung gibt es dann doch die eine oder andere Besonderheit! Wie oben schon erwähnt soll auf gar keinen Fall darauf geschnitten werden, da der relativ weiche Schamottstein sonst beschädigt werden kann. Außerdem soll man mit der Reinigung warten, bis der Stein komplett abgekühlt ist, da er sonst springen (brechen) könnte. Gereinigt darf er nur mit einem feuchten Tuch ohne Reinigungsmittel werden. Ich vermute dass der Stein durch seine Struktur sonst Wasser mit dem Reinigungsmittel aufnehmen würde und dieses als Dämpfe beim folgenden Backvorgang wieder austreten und auf das Backgut übergehen könnten.
Und wenn ich keinen Schamottstein mein eigen nenne?
Das oben aufgeführte Rezept ist ein ganz normales Brotrezept und kann natürlich auch auf herkömmliche Weise auf dem Blech im Backofen gebacken werden!