Kennst Du das auch, es ist Wochenende, die Geschäfte haben inzwischen geschlossen und genau dann fällt Dir ein, dass Du ein ganz bestimmtes Gericht kochen möchtest. So ging es mir vor ein paar Tagen damit: Veganer Flammkuchen mit Tomate, grünem Spargel und Rucola. Ich stand zuerst eine Weile ratlos vor meinem Kühl- und Vorratsschrank und habe gecheckt, was an Lebensmitteln überhaupt vorhanden war. Dann folgte eine Suche in den Weiten des Internets, viele Rezepte wurden gelesen und verglichen. Wie immer hab ich mir das heraus gepickt, was mir am sinnvollsten und leicht umzusetzen schien. Herausgekommen ist ein veganer Flammkuchen, der allen Bewohnern des Hexenhauses sehr gut geschmeckt hat. Selbst für die Nichtveganer gab es eine Abwandlung, damit auch alle zufrieden waren!
Zutaten:
Für den Brotteig:
250 g Weizen- oder Dinkelmehl Type 1050
1/4 Würfel Frischhefe
5 g Salz
175 ml Wasser
1 EL Pflanzenöl
Für die Creme:
100 ml Haferkochcreme
(alternativ auch Sojaschlagcreme)
1 EL Hefeflocken
1/2 gestr. TL Salz
Bunter Pfeffer,
frisch gemahlen
1 EL Zitronensaft
1 gut gehäufte EL Speisestärke
Für den Belag:
250 g grüner Spargel
1 große Tomate
1/2 handvoll Rucola
Zusätzlich:
etwas Mehl zum Auswellen
Zubereitung:
Die Menge Teig reicht für zwei große oder vier kleine Flammkuchen. Der Teig sollte ganz dünn, am Rand nur unwesentlich dicker ausgerollt werden.
Jetzt aber zur Zubereitung:
Zuerst benötigst Du den Hefeteig für den Boden. Zupfe dafür die benötigte Hefe in kleine Stückchen in eine Schüssel und bedecke sie mit wenig (maximal lauwarmen) Wasser. Wiege das Mehl ab und siebe es in eine Rührschüssel, gib das Salz und Öl gleich mit in die Schüssel.
Verrühre das Wasser und die Hefe nach einer kurzen Einweichzeit, bis sich alle Stückchen ganz aufgelöst haben. Fülle nun die Hefe nun mit Wasser auf, sodass Du insgesamt 175 Milliliter Hefewasser hast. Schütte dieses mit zu den anderen Zutaten und verknete sie zu einem gleichmäßigen Teig.
Wenn der Teig sich von selbst zu einem Kloß formt und nur wenig Reste am Rand der Schüssel und den Knethaken hängen bleiben ist die Konsistenz des Teiges genau richtig. Decke ihn nun ab und lass ihn an einem warmen, zugfreien Ort bis zur doppelten Größe gehen.
In der Zwischenzeit kannst Du Deine Creme und Deinen Belag vorbereiten. Wie oben schon erwähnt war die Creme ein Produkt aus den Zutaten, die eben gerade vorhanden waren. Da es aber von der Konsistenz und dem Geschmack sehr gut gepasst hat kommt sie bestimmt wieder zum Einsatz.
Setzt die Haferkochcreme in einem kleinen Topf auf dem Herd auf, gib Salz, Pfeffer, Hefeflocken und Zitronensaft zu bringe sie zum Kochen.
Verrühre inzwischen das Stärkemehl mit wenig kaltem Wasser und rühre es in die kochende Creme ein. Nimm den Topf vom Herd, sobald das Stärkemehl abgebunden hat und die passende Konsistenz erreicht ist. Sollte die Creme noch zu flüssig sein kannst Du noch etwas Stärkemehl einrühren und die Creme weiter andicken.
Lass Die Creme nun bis zu ihrem Einsatz abkühlen.
Wasche dann den grünen Spargel, die Tomate und die Rucolablätter. Entferne beim Spargel die holzigen Enden und schäle ihn von unten etwa zu einem Drittel.
Schneide ihn dann in mundgerechte Stücke, brate ihn in etwas Öl kurz an und lasse ihn abgedeckt in der geschlossenen Pfanne auf ausgeschalteter Platte garziehen.
Alternativ kannst Du auch kurzen dünnen grünen Spargel verwenden, den musst Du nur waschen, die Enden ab- und die Stangen selbst in Stücke schneiden.
Wenn Du möchtest kannst Du die Rucola grob schneiden, dann fehlt nur noch die Tomate.
Halbiere und entkerne sie und schneide die Hälften danach in kleine Würfel.
Sobald der Hefeteig die doppelte Größe erreicht hat, kannst Du den Teig mit einem Kochlöffel abschlagen oder kurz durchkneten. Im Gegensatz zum Kneten mit dem Handrührgerät wird der Teig so wesentlich grobporiger und am Rand bilden sich die Luftblasen, die beim Backen so herrlich kross werden.
Nimm nun soviel Teig ab, wie Du für den Boden verwenden möchtest.
Stelle den nicht benötigten Teig bis zur Weiterverarbeitung abgedeckt an einen kühlen Ort. Siebe etwas Mehl auf die Arbeitsfläche und rolle den Teig für Deinen Boden dünn aus. Alternativ kannst Du ihn auch mit den Händen in Form ziehen und drücken.
Lege ihn auf ein Backblech das mit Backtrennpapier ausgelegt ist und verstreiche etwas Creme darauf. Jetzt solltest Du den Backofen auf 240°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Verteile dann Rucola, grünen Spargel und Tomatenwürfel auf dem Boden und lass danach den Flammkuchen noch kurz gehen. Schiebe das Blech in den Backofen, in die zweite Schiene von unten, sobald der Ofen die Temperatur erreicht hat.
Die Backzeit beträgt etwa 20-25 Minuten bei 240°C Ober- und Unterhitze und vorgeheiztem Backofen bei derselben Temperatur.
Falls der Boden sehr dünn ist kann es auch sein, dass der Flammkuchen schneller fertig ist. Nimm ihn heraus, sobald er die gewünschte Bräune erreicht hat. Bereite so nach und nach die belegten Fladen zu und backe sie aus.
Wenn Du magst kannst Du sie nach dem Backen noch mit etwas frischem Rucola bestreuen!
Am besten schmecken sie pur heiß oder noch lauwarm von der Hand in den Mund, aber auch kalt sind sie nicht zu verachten.
Guten Appetit!
Schnell und einfach zubereitet: Veganer Flammkuchen mit Tomate, grünem Spargel und Rucola
Tipp:
Abwandlung für Nichtveganer:
Hier habe ich es mir ganz einfach gemacht und den zweiten Flammkuchen zusätzlich mit vier Scheiben geräuchertem Bauernschinken (den ich in Stücke gerissen habe) belegt.
Noch eine Alternative die Du vegan und nicht vegan zubereiten kannst:
Der Belag wurde variiert, auf beide kamen die vegane Creme, Blut-Ampfer grob geschnitten, 250 Gramm Champignons und eine Zwiebel in Scheiben/Ringe geschnitten, auf die nicht vegane Version außerdem noch eine handvoll gewürfelter Katenschinken.
Creme und Belag für traditionellen Flammkuchen
Herkömmlich besteht die Creme aus Sauerrahm, der nur etwas gesalzen und gepfeffert wird. Der Belag setzt sich üblicherweise aus rohen Zwiebeln und Speck zusammen. Falls Du also beides vegan/nicht vegan in einem Zuge zubereiten willst ist es eigentlich ganz einfach, da der Teig gleich bleibt und nur der Belag variiert.
Blut-Ampfer
Seit letzten Jahr habe ich Blut-Ampfer oder auch Hain-Ampfer im Garten und nutze ihn gerne als Würzkraut. Er schneckt zitronig herb und kann oft den ganzen Winter durch geerntet werden. Als Heilpflanze wird ihm eine appetitfördernde, harntreibende und blutreinigende Wirkung nachgesagt.
Flammkuchen
Früher war der Flammkuchen sehr verbreitet, als noch in fast jedem Haushalt Brot gebacken wurde, also vor allem in den ländlichen Gegenden. Mit dem Flammkuchen wurde geprüft, ob der Holzbackofen schon die richtige Temperatur erreicht hatte, um das Brot einschießen zu können. Er wurde aus etwas Brotteig zubereitet und sehr dünn ausgewellt. Wurde der Flammkuchen schnell zu dunkel war der Ofen noch zu heiß und es musste noch etwas abgewartet werden. Nach dem Brotbacken wurde oft noch feines, helles Hefegebäck in den Ofen gegeben, wie etwa Zimtschnecken. Dafür reichte die abnehmende Hitze am Schluss noch gut aus.