Heute gibt es ein Rezept für eine klassische Beilage: Gschabte Spätzle in der veganen Variante. Leider geht immer mehr Wissen um die Zubereitung von Gerichten verloren. Viel einfacher ist es ja inzwischen, die fertig gekochten Gerichte im Supermarkt zu kaufen. Für alle, die gerne auch Beilagen selber machen oder die, die gerne selber bestimmen möchten, was im Essen so alles drin sein soll, gibt es heute das Rezept und eine Fotoserie zum Nachkochen. Alles, was Ihr zum Zubereiten braucht, müsste Euer Küchenschrank eigentlich hergeben. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Zubereitung:
Auch solche Klassiker wie Gschabte Spätzle sind ganz einfach zuzubereiten, man -oder frau- muss nur wissen wie 😉 .
Du brauchst auch gar nicht viele Zutaten:
Mehl, das wird in eine große Schüssel gesiebt, dazu kommt das Salz und der Eiersatz (und falls gewünscht Safran). Falls Du noch nie Kala Namak Salz verwendet hast rieche erst einmal an der geöffneten Packung, manchen Menschen ist der schwefelige Geruch zu intensiv. Erhöhe dann lieber die Menge des normalen Salzes, unten bei den Tipps kannst Du noch mehr zum Thema nachlesen!
Mache in der Mitte des Mehlhügels ein Mulde, da hinein kommt dann das Wasser. Traditionell wird der Teig mit einem Holzlöffel, der in der Mitte ein Loch hat (um den Widerstand zu verringern) geschlagen. Das dauert gut fünf Minuten und der Teig ist perfekt, wenn er anfängt Blasen zu schlagen. Da das aber ziemlich anstrengend ist bin auch ich auf ein Handrührgerät mit Knethaken umgestiegen.
Decke den fertigen Teig ab und stelle ihn noch etwa zehn Minuten zur Seite, damit das Mehl in Ruhe quellen kann.
Setzt in der Zwischenzeit ein großen Topf mit Wasser auf und salze es leicht. Erhitze es, bis es sprudelnd kocht.
Dann geht es los mit dem "Spätzle Schaben":
Eigentlich wird ein spezielles Spätzlebrett und -schaber verwendet, aber ich muss gestehen, dass es so etwas auch in der Hexenküche nicht gibt. Es geht aber auch mit einem glatten Vesperbrett (aus Holz oder Plastik) und einem Teigschaber (also so eine Plastikkarte ohne Stiel).
Falls Du ein Holzbrett verwendest solltest Du vorher kurz kaltes Wasser darüber laufen lassen, dadurch saugen sich die Holzfasern voll und die Spätzle lassen sich leichter vom Brett schaben. Wenn Du ein Plastikbrettchen verwendest tauchst Du es mit einer Seite einfach kurz ins kochende Salzwasser.
Danach nimmst Du etwas Teig mit dem Schaber auf und streichst ihn dünn auf eine Seite des Brettchens auf.
Du benutzt nun die gerade Seite des Teigschabers um ein Spätzle nach dem anderen vom Brett ins kochende Wasser zu schieben. Es kommt ganz auf die Dicke des aufgestrichenen Teiges an, wie "dick" die Spätzle werden, die Du herunter schabst.
Arbeite anfangs etwas langsamer, um in den Arbeitsablauf hinein zu kommen. Sollten die ersten Spätzle sehr unregelmäßig werden, mach Dir keinen Kopf, sie schmecken deshalb genauso gut! Es dauert nicht lange und Du hast heraus, wie es funktioniert, dann wirst Du auch schneller und die Spätzle gleichmäßiger.
Wenn Du die erste Teigportion aufgebraucht hast wartest Du kurz, bis die fertigen Spätzle auf der Oberfläche des kochenden Wassers schwimmen und schöpfst sie ab.
Du kannst sie entweder in einer vorgewärmten Schüssel mit etwas Butter oder Öl sammeln, bis die folgenden Spätzle ebenfalls fertig sind. Oder sie in ein Sieb geben und nochmal kurz mit warmen Wasser abspülen, damit sie nicht zusammen kleben.
So verarbeitest Du nach und nach den ganzen Spätzleteig.
Die fertigen Spätzle können in Butter oder Öl geschwenkt, eventuell mit gerösteten Semmelbrösel bestreut als Beilage gereicht werden. Ebenfalls sehr lecker sind sie als Käsespätzle aus der Pfanne, serviert mit einem frischen grünen Salat.
Guten Appetit!
Spätzle selber machen - gar nicht so schwer!
Tipp:
Wie kann man noch Spätzle machen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten außer dem Schaben von Spätzleteig, beispielsweise einen Spätzlehobel oder eine Spätzleppresse, die sieht so aus:
Allerdings habe ich bei den Gschabten Spätzle gemerkt, wie schnell das Zubereiten geht und es fast länger dauert, die Spätzlepresse wieder sauber zu bekommen.
Kala Namak Salz:
Dieses ganz besondere Salz zeichnet sich durch seinen einzigartigen Geschmack und Geruch aus. Es wird hautpsächlich in Indien hergestellt und verwendet. Der Geruch wird von Nicht-Indern häufig als abstoßend empfunden, da es deutlich nach Schwefel riecht.
Allerdings kann man durch die Verwendung von kleineren Mengen dem Gaumen die Verwendung von Eiern, vor allem in veganen Speisen, vorgaukeln.
In Indien wird es hauptsächlich bei Obstsalaten, Raitas, Chaats und Chutneys verwendet.
Die Farben der ungemahlenen Salzbrocken ist schwarz und rosa, daher wird das Würzmittel auch Schwarzsalz oder Black Salt genannt, gemahlen erscheint es violett und rosa, braun und schwarz. Kala Namak besteht zum Großteil aus Natriumchlorid und ist ein vulkanisches Steinsalzmineral. Durch die typisch Verunreinigungen erhält es seine Farbe und Geruch, gewonnen wird es ähnlich wie Steinsalz.
Ei-Ersatz
Speziell in diesem Rezept habe ich die Eier durch VegEgg, hergestellt von der Firma Arche Naturkost, ersetzt. Die benötigte Flüssigkeit habe ich zu dem benötigten Wasser dazugerechnet. Willst Du einen anderen Ei-Ersatz benutzen, beispielsweise Sojamehl, gibst Du auf 500 g Mehl 200 ml Wasser zu und rührst den Eiersatz seperat an.
Wenn Du Dich grundsätzlich für das Thema veganer Eiersatz zum Kochen und Backen interessierst findest Du hier einen extra Beitrag dazu:
Safran im Spätzleteig?
Ich bin ganz ehrlich, das war auch mein erster Versuch vegane Spätzle zu machen und ich hatte etwas Angst, dass die vegane Version recht farblos wird. Im Vergleich waren dann die gekochten veganen Spätzle gelb, im Gegensatz zu den herkömmlichen, die naturweiß waren.
Lustig war auch, dass mein großes Kind, der eigentlich keine veganen Gerichte mag, die veganen Spätzle unwissend fast komplett alleine verputzt hat 😉 .
