Da will die Hexe einfach nur ihre Mehlreste aufbrauchen und dann kommt so ein geiles Brot dabei heraus, bitte entschuldigt meine Ausdrucksweise. So war es in diesem Fall aber tatsächlich. Damit es nicht ganz so langweilig wird, dachte ich mir, gebe ich einfach ein paar Gewürze dazu und schwupps, da war es! Dieses zauberhafte, wundervolle, farbenfrohe und auch noch schmackhafte Brot war geboren. Und das beste, es schmeckt nicht nur mit herzhaften Belägen, was ich anfangs befürchtet hatte, nein! Es schmeckt sogar mit selbstgemachter Konfitüre einfach vorzüglich.
Weil es überhaupt nicht als Beitrag für den Blog geplant war, hatte ich natürlich keine Fotos gemacht, also musste das Brot noch mehrmals gebacken werden. Zum einen natürlich um das Rezept für Euch zu optimieren, zum anderen hatte ich dann die Möglichkeit, völlig uneigennützig, dieses wundervolle Brot nochmals zu genießen. Beim ersten Versuch war es so begehrt, dass es nicht einmal eine Scheibe in den Tiefkühler geschafft hatte, so schnell war es weggeknuspert.
Ich kann Dir also nur raten, nimm Dir die Zeit dieses wundervolle Kurkuma Brot zu backen, Du wirst es nicht bereuen!
Zutaten:
Für den Teig:
1/2 Würfel Frischhefe (21 g)
600 ml Wasser
475 g Mix it Dunkel Rustico (von Schär)
12 g aktives Backmalz (glutenfrei)
12 g inaktives Backmalz (glutenfrei)
10 g Steinsalz
1 EL Kurkuma
1 TL Bockshornklee, gemahlen
1/2 TL Kreuzkümmel
1 EL Agavendicksaft
1 EL Apfelessig (naturtrüb)
20 g Olivenöl
Zum Bestreuen (falls gewünscht):
Sonnenblumenkerne
schwarzer Sesam
Zum Garen und Kneten:
2 Garkörbchen
Reismehl
Zum Backen:
1 Pizzastein
Das zauberhafte Kurkuma Brot braucht etwas in der Zubereitung, da es mit Hefe als Triebmittel gebacken wird. Die Menge ist ausreichend für zwei Brotelaibe, ich verwende zwei schmale Gärkörbchen.
Aus dem Toaster schmecken die Scheiben auch nach dem Einfrieren und Auftauen wie frisch gebacken, also einfach köstlich!
Wenn Du einen Tag zuhause verbringst, dann probiere das Kurkuma Brot unbedingt aus! Es hört sich gerade aufwendiger an, als es ist. Das meiste ist Wartezeit und es lohnt sich wirklich!
Und so wird es gebacken:
Fülle das (maximal handwarme, nicht über 40°C!) Wasser in einen Messbecher und brösle die Frischhefe hinein. Stelle den Becher dann zur Seite, damit die Hefe sich im Wasser inzwischen auflösen kann.
Zuerst werden die trockenen Zutaten abgewogen, also die Mehlmischung, das Backmalz, das Salz und die verschiedenen Gewürze.
Vermische danach alle trockenen Zutaten gründlich miteinander. Das ist besonders wichtig, damit sich keine Klumpen bilden, wenn die flüssigen Zutaten zugegeben werden.
Gib nun noch den Essig, das Öl und den Agavendicksaft zu. Verrühre oder schüttle dann die Hefe mit dem Wasser, bis sich die Hefestückchen komplett aufgelöst haben.
Nun kommt noch das Wasser zu der Mehlmischung, verknete alle Zutaten kurz auf niedriger Stufe, dann solange auf mittlerer Stufe miteinander, bis sich die Zutaten miteinander verbunden haben und kein Mehl mehr sichtbar ist. Achte dabei darauf nicht zu lange zu kneten, da der Teig sonst zu weich (und damit zu flüssig) werden kann.
Jetzt ist erst einmal Geduld angesagt, Dein Teig muss bis zur eineinhalbfachen bis doppelten Größe gehen. Wenn Du magst kannst Du die Oberfläche des Teiges danach glatt streichen, auf jeden Fall musst Du den Teigballen aber abdecken. Ich benutze eine Hefeteigschüssel, die sich luftdicht schließen lässt, Du kannst aber auch ein Tuch auflegen.
Wenn der Teig genug gegangen ist kannst Du ihn mit der Hand weiter verarbeiten. Wie lange der Teig bis zur doppelten Größe geht ist von verschiedenen Gegebenheiten abhängig, so auch von der Umgebungstemperatur. In den kälteren Monaten gebe ich dem Teig etwa drei Stunden Zeit, im Hochsommer reicht manchmal sogar nur halb solange.
Siebe nun etwas Reismehl auf die Arbeitsfläche und knete den Teig gründlich und nicht zu zaghaft durch. Bereite anschließend die Gärkörbchen vor, ich spüle sie kurz mit kaltem Wasser aus und mehle sie mit Reismehl gründlich aus. Forme nun den Teig zu zwei Rollen, passend für die Garkörbchen und lege die Rollen hinein.
Decke die rohen Teiglinge im Gärkorb mit einem Tuch ab und lasse sie an einem zugfreien Ort nochmals etwa eineinhalb Stunden gehen. Das ist bei mir genau die Zeit, die mein Pizzastein braucht um die gewünschte Temperatur anzunehmen, also heize ich danach sofort den Backofen auf 250°C Ober- und Unterhitze vor.
Nach dieser Zeit (90 Minuten) sind die Teiglinge noch einmal deutlich aufgegangen und werden aus dem Gärkorb vorsichtig auf den heißen Pizzastein gestürzt. Beim Backen mit dem Pizzastein darf auf keinen Fall mit einem Dampfstoß gearbeitet werden, da der Stein durch den heftigen Temperaturunterschied Schaden nehmen könnte.
Die Backzeit von schmalen Broten beträgt je nach Größe etwa 50 Minuten, zuerst bei 250° Ober-/Unterhitze für 15 Minuten, dann wird die Hitze für 35 Minuten reduziert auf 190°C Ober-/Unterhitze.
Die Backzeit von Brötchen beträgt je nach Größe etwa 25-30 Minuten, zuerst bei 250° Ober-/Unterhitze für 10 Minuten, dann wird die Hitze für 15-20 Minuten reduziert auf 190°C Ober-/Unterhitze.
Mit der Klopfprobe kannst Du testen, ob Dein Brot fertig gebacken ist. Danach sollten Du es zügig vom Pizzastein nehmen und auf einem Backgitter auskühlen lassen.
Es schmeckt frisch gebacken und getoastet mit pikantem oder süßem Belag und kann ohne Probleme eingefroren werden.
Viel Spaß beim Backen und Guten Appetit!
Tipps:
Das glutenfreie Backen war für mich anfangs ein Buch mit sieben Siegeln. Ich mag es gerne einfach, mit möglichst wenigen Zutaten, dafür ein trotzdem (sehr) gutes Ergebnis. Das ist beim glutenfreien Backen nicht möglich, wenn man nicht ausschließlich auf Fertigmischungen zurückgreifen möchte. Oftmals ist es leider auch so, dass sich zu einer Zöliakie noch zusätzlich Unverträglichkeiten oder Allergien gesellen, dann wird es noch schwieriger.
Dann hilft nur eines, selber machen und mischen. Ich muss zugeben, auch ich war erst einmal heillos überfordert und musste mich langsam und schrittweise in die glutenfreie Welt einfinden.
Wie das glutenfreie Backmalz recht einfach selber gemacht werden kann und was es genau bewirkt kannst Du in dem Beitrag nachlesen: Aktives und Inaktives Backmalz.
Kein Backmalz im Haus?
Natürlich kannst Du das Rezept auch ohne glutenfreies Backmalz backen, allerdings kann es sein, dass das Ergebnis nicht ganz so gut wird. Ersetze dafür die benötigte Menge Backmalz einfach mit einem Mehl Deiner Wahl.
Glutenfrei einkaufen
Es ist gar nicht so einfach glutenfrei einzukaufen. Obwohl wir in keiner Kleinstadt wohnen, gibt es hier nur eine kleinebegrenzte Auswahl an glutenfreien Lebensmitteln und Produkten.
Online ist die Auswahl da schon viel größer, einen Shop kann ich Euch wirklich empfehlen. Die FoodOase, dort bekommt ihr eine große Auswahl an gluten- und laktosefreien Produkten und könnt diverse Allergiefilter einstellen. In diesem Online Shop habe ich unter anderem FiberHusk (fein gemahlene Flohsamenschalen) bestellt, das war bei uns im Einzelhandel gar nicht zu bekommen.
Das glutenfreie Backen hatte ich in den letzten Jahren vermieden, die wenigen Versuche, die ich gestartet habe, waren meist nicht erfolgreich, im Gegenteil, reinste Desaster. Durch Zufall bin ich auf ein Produkt aufmerksam geworden, dass ich bisher sehr erfolgreich getestet habe. Es handelt sich um Flohsamenschalen der Firma FiberHUSK. Durch ihr enormes Quellvermögen nehmen sie viel Flüssigkeit auf und beeinflussen dadurch die Konsistenz der Backwaren positiv. Die Krume sieht endlich so aus, wie man sie sich auch bei glutenfreiem Gebäck wünscht! Weich, fluffig, locker - einfach wundervoll. Und bevor ich es vergesse, FiberHUSK könnt ihr übrigens auch bei der FoodOase bestellen .