Feuertanz 2016, in diesem Jahr eindeutig ein Tanz mit der Hitze! Hier kommt also ein kurzer Bericht über meine Erlebnisse des diejährigen Festivals. Natürlich durch meinen persönlichen Musikgeschmack stark eingefärbt! Zu den Fotos möchte ich einen Satz verlieren, wie immer habe ich die Fotos mit meinem Uralt-Handy gemacht. Das heißt, die Quälität der Bilder lässt manchmal zu wünschen übrig, aber sie spiegeln sehr gut die Atmosphäre wieder! Viel Spaß beim Lesen und Bilder gucken, lasst Euch einfach mitreißen und tanzt mit mir ums Feuer! Heiß war es auf jeden Fall, sogar im Schatten bis zu 35°C! Am Freitag zumindest war es mir in der prallen Sonne eindeutig zu heiß. Da halfen auch luftige Kleidung und ein nasses Tuch um den Kopf gewickelt nicht wirklich. Also habe ich die meiste Zeit des ersten Festival Tages im Schatten verbracht. Der zweite Tag war anfangs rein wettertechnisch deutlich besser, es war kühler und immer mal wieder bewölkt. Dramatisch wurde es allerdings abends, als die Veranstaltung wegen eines Unwetters unterbrochen werden musste! Positiv war, dass die Veranstaltung nicht komplett abgebrochen werden musste und das "schwarz-bunte" Volk einfach super reagiert hat, ohne auch nur einen Anflug von Panik wurde das Gelände geräumt! Ich sag es immer wieder, die schwarzen Seelen sind einfach die Entspanntesten!
Am Anfang steht wie jedes Jahr der "Aufstieg" zu Burg. Diese Jahr, ganz ungewohnt, ohne Körperkontrolle. Aber vielleicht haben wir auch einfach nur so unschuldig ausgesehen 😛
Dieses Jahr sah das Programm folgendermaßen aus:
Freitag, 24.06.2016, ab 13 Uhr:
Punch’n’judy
Cultus Ferox
Coppelius
Pyrates!
Eluveitie
In Extremo
Samstag, 25.06.2016, ab 13 Uhr:
Krayenzeit
Vogelfrey
Furunkulus
Mr. Hurley & Die Pulveraffen
Versengold
Subway to Sally
Ziemlich bunt gemischt und für (fast) jeden etwas dabei!
Braves Warten zwischen den Auftritten...
Schade, dass es so knalle heiß war. So haben wir am Freitag Punch'n'Judy und Cultus Ferox nur gehört, während wir uns ein schattiges Plätzchen mit kühlen Getränken gesucht hatten. Die Moderation von Hotze und Fummelfips Knasterbart war räubermäßig in Ordnung. Vom Hocker gerissen hat es einen nicht, aber es ging ja hauptsächlich um die Musik-Acts! Bestimmt auch dank Coppelius waren diese Jahr deutlich mehr Menschen in Steampunk Kostüme unterwegs, als die letzten Jahre. Wie ich finde eine schöne Bereicherung und das eine oder andere optische Highlight. Da wir wussten, dass Coppelius auf jeden Fall ein gute Schow abliefert trauten wir uns zur Bühne, wobei ich im Schatten blieb. Kurz gesagt, geile Show, super Stimmung, ich hoffe der Cellist - ganz rechts mit Wintermantel und Schal - hatte danach keinen Hitzschlag!
Haben super Stimmung gemacht, das Publikum ist mindestens so abgegangen, wie Coppelius selbst!
Während die Pyrates! über die Bühne segelten suchten wir uns nochmal einen Schattenplatz, um für die Auftritte danach noch einigermaßen fit zu sein. Das was wir von Weitem hörten war in Ordnung, aber nichts, was wir uns unbedingt hätten ansehen müssen. Eluveitie hat uns dann doch wieder zur Bühne gelockt, wobei natürlich auch etwas Neugier dabei war. Nach Bekanntgabe der Trennung der Band wußte man nicht so recht, was einen erwartet. Das was sie auf die Bühne gebracht haben war auf jeden Fall professionell und sehr gut. Deutlich härter, aber dadurch erfrischend anders als die anderen Acts.
Zum Headliner In Extremo hatte sich die Sonne zum Glück inzwischen endlich mal verzogen, und die Temperaturen erträglich gemacht. Die Hitze hatte allerdings einen positiven Nebeneffekt, die meisten hatten sich bis dahin mit alkoholischen Getränken deutlich zurück gehalten. Lange nicht so viele Alkohol-Leichen wie in den letzten Jahren zu dieser Urzeit lagen herum. Nicht zuletzt kam das wohl auch dem einen oder anderen Auftritt zugute (ich will hier keine Namen nennen ;-)). Den letzte Auftritt von In Extremo, den wir gesehen hatten, haben wir nach drei Liedern verlassen, da die Technik so schlecht eingestellt war, dass man es nicht ertragen hat. Ich versteh nicht viel davon, aber es war so übersteuert und es gab soviele Rückkopplungen, dass es nicht mehr schön war. Nicht so am Freitag! Es war alles gut eingestellt und vorbereitet, die Band war voll da und hat gepowert, das Publikum hat mitgefeiert! Genau so immer wieder gerne!
Zum Glück startete der Samstag mit weniger hohen Temperaturen, schon früh war es etwas bewölkt, viel angenehmer als am Tag zuvor. Da aber Regenschauer gemeldet waren nahmen wir unsere Regenjacken vorsichtshalber mit, ließen sie aber im Auto. Als wir gegen Mittag auf der Burg ankamen hielt sich die Besucherzahl noch sehr in Grenzen. Wie wir vermutet hatten änderte sich das zum Auftritt von Vogelfrey schlagartig. Die Band Krayenzeit hörten wir nur von weitem, wir nutzten die Zeit um über den Markt zu schlendern und für die Nachwuchshexen gewünschte Geschmeide auszusuchen. Beim Auftritt von Vogelfrey füllte sich der Platz deutlich und immer mehr Volk strömte herbei um dem Kurzweil beizuwohnen. Die Hamburger lieferten wie gewohnt eine sehr gut gemachte, professionelle Show ab, bei der das Publikum gekonnt mitgerissen wurde.
Wir beschlossen uns in der Zeit, in der Furunkulus spielte nochmal etwas auszuruhen und zurück zu ziehen. Wir fanden ein schattiges Plätzchen im Rosengarten und legte uns nach kühlen Getränken für ein paar Minuten aufs Ohr um für den restlichen Tag und die noch folgenden Auftritte fit zu sein. Pünktlich zu Mr. Hurley und den Pulveraffen gingen wir zur Bühne, um einen möglichst guten Platz zu ergattern. Von der Band kann man das erwarten, was eine Piratencombo verspricht, die sich selber nicht allzu ernst nimmt. Eingängige Lieder mit manchmal etwas schlüpfrigen oder morbiden Texten. Leichte Kost, die man mit oder auch ohne Alkohol mitsingen und Spaß haben kann. Die Fangemeinde der Piraten hat sich seit ihrem Anfängen deutlich vergößert, die Bühnenpräsenz und -show sich deutlich verbessert und ist professioneller geworden. Das gefällt der Hexe, macht weiter so!
Während des Auftritts von Mr. Hurley und die Puveraffen zogen die Wolken immer mehr zu und es kam deutlich mehr Wind auf. Die Security fing vorsorglich an, die Planen von den Absperrgittern zu entfernen, um den Windböen keine Angriffsfläche zu bieten. Was anfangs sehr angenehm und kühl war entpuppte sich allerdings als echtes Problem. Die Jungs waren mit ihrem Auftritt fertig und wollten noch eine letzte Zugabe spielen, da griff der Veranstalter ein und meldete sich zu Wort. Inzwischen hatte es zu regnen begonnen und der Wind wurde immer unangenehmer. Mr. Hurley war so engagiert, dass sie anboten ihre Zugabe beim Merchandising-Stand acapella zu singen. Aber die Veranstaltung wurde wegen einer offiziellen Unwetterwarnung mit der Gefahr von Blitzeinschlägen unterbrochen. Die Veranstalter wies die Besucher an, den Veranstaltungsort zu räumen und in der örtlichen Turnhalle oder den Autos Schutz zu suchen. Es würde abgewartet und entschieden werden, ob und wie es weiter gehen würde. Es gab kein großes Gemaule, als alle mitbekommen hatten, dass es in dem Moment wirklich gefährlich schien. Ebenfalls gab es nicht den Anflug von Panik, alle strömten in Richtung der Ausgänge und so war das Veranstaltungsgelände tatsächlich innerhalb von neun Minuten geräumt!
Inzwischen regnete es heftig und der Dreck, der von den Windböen in die Luft geschleudert wurde brachte die Augen zum Tränen. Der junge Mann hinter mir wurde zudem noch fast von meinen Blicken getötet als er zu seiner Freundin sagte: "Schatz, mach dir mal keine Sorgen, der Blitz schlägt nur in Hexen ein!". Durchtränkt bis auf die Haut kamen wir bei unserem Auto an. Schmutziges Wasser lief uns in kleinen Rinnsalen über den Körper, die Frisur war zerstört, das Make-up sowieso. Als wir uns so im Auto gegenüber saßen mussten wir erst mal herzhaft lachen.
Beunruhigt wurde der Himmel mit dem immer dunkler werdenden Wolken beobachtet.
Ein paar mal hörte man die Sirenen der Feuerwehrautos den Berg hinauf heulen, ich befürchtete schon das Schlimmste! Dann aber ließ der Regen nach und nach nach und wir hofften auf eine Fortsetzung der Veranstaltung. Und tatsächlich, nach einer halben Stunde wurde Entwarnung gegeben, das Gelände war wieder zugänglich und Versengold würde mit nur einer halben Stunde Verspätung spielen. Zum Glück hatten wir uns beim Merch-Stand mit T-Shirts eingedeckt und wechselten wenigstens die Oberteile, zogen die Regenjacken über und marschierten wieder nach oben. Das rutschige Gras, die vielen Pfützen und der Matsch machten es nicht einfacher. Die meisten der Besucher waren tatsächlich geblieben und stömten wieder auf die Burg! Auf dem Turnierplatz hatte sich zwar ein kleiner See gebildet und der Mulchbelag verhinderte Matschpfützen nicht gänzlich, aber egal, dafür war es ein Festival!
Versengold war nach diesem Unwetter genau das richtige, die Band heizte dem Publikum so richtig ein und keiner konnte mehr still stehen! Egal wie nass die Kleidung war, da wurde einem wieder warm! Ich war vor dem Auftritt skeptisch, als ich sie das letzte mal gesehen hatte waren die beiden "Jungspunde"(eine alte Hexe darf das sagen) an Schlagzeug und E-Gitarre gerade dazu gestoßen. Der Sound war noch etwas holprig und doch sehr ungewohnt für Versengold. Das hat sich komplett gegeben, ihr habt die beiden super integriert und inzwischen bin ich der Meinung, dass sie die Band deutlich aufwerten! Kompliment, macht weiter so, dann seid ihr vielleicht bald Headliner, ich würde es euch gönnen!
Last but not least, das Urgestein der schwarzen Szene, Subway to Sally! Gewohnt professionell und doch mit einer kleinen Überraschung, nämlich einer (Ersatz-)Geigerin mit XXL-Haaren. Ich muss zugeben, das Headbanging mit oberschenkellanger Mähne ist wirklich beeindruckend! Hexen sind natürlich mindestens genauso neugierig, wie andere Frauen, fragt sich, ob das nur ein temporärer Ersatz für Frau Schmitt ist?! Aber zum Auftritt ansich, Eric hüpfend und singend auf der Bühne, wie eh und je (beeindruckend für sein Alter!). Die Klassiker "Kleid aus Rosen" und "Eisblumen" durften natürlich nicht fehlen und wurden fast vom Publikum allein gesungen, was zu erwarten war. Eine solide, fast zu kurz Show, die mit "Blut, Blut, Räuber saufen Blut..." standesgemäß beendet wurde. Macht bitte noch viele Jahre weiter so!
Nach diesem langen und ereignisreichen Abend ging es zügig zum Auto, äh, Besen natürlich! Schnell nach Hause, runter mit den nassen Klamotten, den Schlamm von den Füßen waschen und ins warme Bett fallen. Schön wars, die Hexe träumt schon vom nächsten Jahr!
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Viel Spaß dabei!