Heute habe ich ein ganz klassisches Kuchenrezept für Euch: Eierlikörkuchen! Die Mengenangaben passen perfekt für eine Gugelhupfform, können aber auch wie hier geschehen auf Weckgläser aufgeteilt werden. Äußerst praktisch für einen überfallartigen ungeplanten Besuch Deiner Lieben! Natürlich können die haltbar gemachten Eierlikörkuchen im Glas auch hervorragend an Familienmitglieder in der Ferne geschickt werden. Ob sie dann allerdings noch lange haltbar sind bezweifle ich 🙂 , wahrscheinlich sind sie dann wie verhext ganz schnell verschwunden!
Zutaten:
Für den Teig:
250 g Dinkelmehl
Type 630
1 Prise Salz
1 P. Weinstein Backpulver
250 g Zucker
250 ml Pflanzenöl, neutral schmeckend
250 ml Eierlikör
5 Eier Größe M
2 EL Rum
Für die Gläser:
4 Weck Einmachgläser (Sturzgläser
mit je 580 ml)
Butter oder Margarine
Semmelmehl
Zubereitung:
Die Menge des Teiges passt perfekt für vier große Weck Einmachgläser, alternativ auch für eine Gugelhupf- oder Kastenform.
Wenn Du die Gläser wählst und sie haltbar einmachen möchtest, müssen sie vor dem Backen nicht extra sterilisiert werden, das erledigen die hohen Temperaturen während des Backvorganges. Es reicht völlig aus, die Gläser zu spülen, die Gummis einzuweichen und die Gummis und Deckel kurz vor dem Verschließen zu sterilisieren.
Der Teig wird genauso zubereitet, wie jeder andere Rührteig, der in "normalen" Kuchenformen gebacken wird.
Statt einer Kuchenform bereitest Du allerdings Sturzgläser vor:
Bestreiche die Gläser innen mit weicher Butter oder Margarine und bestreue sie mit Semmelmehl. Dabei solltest Du darauf achten, dass Du am oberen Rand mindestens einen Zentimeter frei lässt. Ebenfalls darf kein Fett auf den Rand kommen, da die Gläser später sonst nicht luftdicht schließen.
Stelle die Gläser dann in eine Auflaufform und heize den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vor.
Nun bereitest Du den Teig zu:
Siebe dafür das Mehl und das Backpulver in eine Rührschüssel, gib anschließend das Salz und den Zucker zu verrühre die trockenen Zutaten gründlich miteinander.
Dann kommen noch das Öl, die Eier, der Eierlikör und der Rum mit in die Schüssel, rühre nun alle Zutaten kurz durch, bis ein gleichmäßiger Teig entstanden ist.
Schon wird der Teig in die Gläser gefüllt:
Jetzt ist der Teig fertig und kann in die Gläser abgefüllt werden. Er geht so gut auf, dass es völlig ausreicht die Gläser gut bis zur Hälfte zu füllen. Achte auch beim Einfüllen wieder darauf, dass kein Teig auf dem Rand hängen bleibt! Ich benutze dafür immer einen Marmeladentrichter, ich habe nämlich ein sehr ausgeprägtes Kleckertalent 😉 .
Der fertige Kuchen sollte möglichst nicht über den Rand hinaus ragen. Wenn es passiert ist es auch nicht schlimm, dann wird er einfach passend abgeschnitten.
Stelle die Auflaufform mit den Gläsern in den vorgeheizten Backofen, der Backrost sollte in der zweiten Schiene von unten liegen. Reduzieren dabei die Temperatur auf 180°C.
Nun werden die kleinen Kuchen gebacken:
Die Backzeit beträgt je nach Größe der Sturzgläser etwa 45 Minuten bei 180°C Ober-/Unterhitze und vorgeheizten Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze.
Während die kleine Kuchen fertig backen werden die Deckel und eingeweichten Gummis sterilisiert. Dazu werden sie mindestens acht bis zehn Minuten in sprudelnd kochendes Wasser gelegt, das geht am besten in einem kleinen Kochtopf.
Kurz bevor Du die Gläser aus dem Ofen nimmst legst Du die Deckel und Gummis auf ein paar Lagen Küchenkrepp oder ein sauberes Geschirrtuch, damit sie abtropfen können.
Nur noch verschließen:
Nimm den Kuchen aus dem Ofen, sobald er durch gebacken ist und verschließe die Gläser so heiß wie möglich mit Gummis, Deckeln und Klammern.
Falls Du Sturzgläser mit Schraubdeckeln verwendest funktioniert es genauso, Du kochst die Deckel aus und verschließt die Gläser ebenfalls so heiß wie möglich.
Der Eierlikörkuchen im Glas sollte mindestens drei bis vier Wochen haltbar sein. Allerdings habe ich auch schon ein Glas mit Baileys Kuchen nach sechs Monaten im Vorratsraum wieder "gefunden" und es war kein Unterschied zu erkennen oder zu erschmecken!
Viel Spaß beim Backen und Naschen!
Eierlikörkuchen im Glas, praktisch und lecker!
Tipp:
Kuchen im Glas, wie haltbar ist der tatsächlich?
Du kannst auch andere Kuchen im Glas backen und einmachen. Ich habe bisher lediglich trockene Kuchen und Kuchen mit Sauerkirschen eingemacht. Die Haltbarkeit soll bei etwa drei Wochen liegen. Ich habe es tatsächlich geschafft ein Glas mit Baileys Kuchen zu verstecken, das war nach über sechs Monaten durchaus noch genießbar 😉 .
Auf verschiedenen Seiten im Internet findet man die Empfehlung Weck Einmachgläser danach noch zusätzlich im Einkochapparat 30 Minuten auf 80°C einzukochen. Ich habe das umgangen, indem ich die Gläser sofort nach dem Herausnehmen aus dem Backofen verschlossen habe. Wer aber auf Nummer sicher gehen will kann sie natürlich zusätzlich einkochen.
Falls Du die kleinen Kuchen für ein Buffet vorbereiten willst rate ich Dir zu kleineren Sturzgläsern, die jeweils eine Portion enthalten. Lass sie einfach verschlossen und beschrifte sie, damit jeder weiß, was darin enthalten ist. So kann jeder einzeln sein Glas öffnen und die noch verschlossenen Kuchen können für später aufbewahrt werden.
Wenn der Kuchen länger halten soll kann man ihn auch einfrieren, praktisch ist das vor allem für Torten. Die können, wenn man die Stücke einzeln anfriert, später sehr gut auch Stück für Stück entnommen und aufgetaut werden.
Warum Weinsteinbackpulver statt normalem Backpulver?
Damit ein Teig aufgehen kann benötigt er immer ein Backtriebmittel, bei manchen Teigen ist es Hefe, bei vielen anderen Backpulver. Grundsätzlich besteht Backpulver immer aus drei Komponenten:
• Backtriebmittel
• Trennmittel
• Säurungsmittel
Das Backtriebmittel sorgt dafür, dass der Teig nicht ein einziger fester Klumpen bleibt, sondern ein leichte, fluffige Masse entsteht. Als Backtriebmittel dient Natron (oder genauer Natriumhydrogencarbonat). Allerdings benötigt Natron eine Säure, um als Triebmittel wirksam werden zu können. Sobald Natron mit einer Säure reagiert geht der Teig auf, da sich Gase bilden. Das passiert allerdings erst wenn eine Flüssigkeit zugegeben wird, etwa Wasser oder Milch.
Das Trennmittel (meist Stärke) soll dafür sorgen, dass der Triebvorgang nicht schon ungewollt vorher (in der Packung) stattfindet.
Bei herkömmlichen Backpulver wird als Säurungsmittel Phosphat verwendet. Allerdings sind Phosphate nicht unumstritten und für Nierenkranke sogar ganz verboten! Studien zufolge sollen Phosphate auch für gesunde Menschen bei dauerhaftem Konsum schädlich sein und das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls erhöhen, ebenso soll das Osteoporose Risiko steigen.
Weinsteinbackpulver besteht aus natürlicher Weinsteinsäure, die bei der Wein-, Sekt- und Proseccoherstellung anfällt.
Herkömmliches, phosphathaltiges Backpulver kann 1:1 durch Weinsteinbackpulver ersetzt werden, damit schonst Du zum einen Deine Nieren. Zum anderen gibt es noch einen geschmacklichen Vorteil, dieser leicht „seifige“ Geschmack, den manches Gebäck durch phosphathaltiges Backpulver annimmt, entfällt ebenfalls.