Zu diesem Kürbisbrot gibt es eine kleine Vorgeschichte, so hat es sich vor ein paar Tagen im Hexenhäuschen zugetragen: Mein (schon erwachsener, immer etwas skeptischer) Sohn steht vor dem Ergebnis des ersten Versuchs ein Kürbisbrot zu backen. Er sieht das Brot an, sieht mich an, sieht wieder das Brot an ... stützt mit einer Hand das Kinn und meint schließlich: "Hm, soll das so aussehen, kann man es essen, oder soll ich mich lieber davon fern halten?". Die Frage geht in meine Richtung und ich antworte schlagfertig: "Es ist fast perfekt geworden, nur geht die Rundung in die falsche Richtung.". Zur Erklärung, statt wie geplant aufzugehen ist das Brot in sich zusammen gesunken 😉 . Wie Ihr also sehen könnt funktioniert auch bei mir nicht immer alles auf Anhieb, aber beim zweiten Versuch hat des dann schließlich doch geklappt und heraus gekommen ist dieses wundervolle Kürbisbrot mit Sonnenblumenkernen und Hanfsamen! Dann allerdings war es fast schon wieder zu gut.
Ein paar Tage später, wieder in der Hexenküche: " Mami (dann will mein Sohn irgend etwas von mir), darf ich das Brot essen oder hast Du was bestimmtes damit vor?". Ich wollte wollte lediglich noch ein paar schöne Fotos für diesen Beitrag machen und das Brot war bis auf eine Versuchsscheibe noch ganz, also gab ich das Brot zum Verzehr frei. Ich musste kurz arbeiten gehen und kehrte nach nur 90 Minuten wieder zurück ins Hexenhäuschen. Begrüßt wurde ich mit den netten Worten: "Das Brot schmeckt wesentlich besser, als es aussieht, richtig gut sogar!". Entsetzt sah ich, dass fast ein halbes Brot verschwunden war und beschloss noch ganz schnell ein paar Fotos zu machen.
Kinder sind doch etwas Schönes, wie langweilig wäre es ohne sie 😉 .
Zutaten:
Für den Brotteig:
300 g roher Kürbis
75 ml Wasser
250 g Dinkelmehl
Type 1050
250 g Dinkelvollkorn-
mehl
15 g Salz, fein
1 Würfel Frischhefe
250 ml Wasser
1 EL Haselnusskernöl
1 EL Sonnenblumen-
kerne
1 EL Kürbiskerne
1 EL Hanfsamen, geschält
Zum Bestreuen/
für den Boden:
2 EL Sonnenblumen-
kerne
2 EL Kürbiskerne
2 EL Hanfsamen, geschält
Zubereitung:
Heute geht es mal nicht mit der Hefe los, sondern mit dem Kürbis. Du benötigst für das Kürbisbrot etwas Kürbismus, die Zubereitung geht ganz einfach.
Zuerst also das Kürbismus:
Schneide 300 Gramm frisches Kürbisfleisch von einem Kürbis ab und würfle es grob.
Bei mir war es etwa ein Drittel des ganzen (kleinen) Kürbisses. Ich hab ihn vorher gewogen und konnte es dann ganz gut abschätzen.
Der Hokkaiduskürbis hat den Vorteil, dass Du ihn nicht schälen musst, da die Schale essbar ist.
Setze die Kürbiswürfel mit 75 Milliliter Wasser auf und lasse sie einmal kurz aufkochen. Schalte die Hitze danach herunter, dass das Wasser nur noch leise köchelt und rühre ab und an um, damit der Kürbis nicht anliegt.
Nach etwa 15 Minuten, je nach Größe der Würfel sollten sie gar sein.
Stelle die Kürbiswürfel noch etwas zur Seite, damit sie abkühlen können. Wenn Du sie verwendest dürfen sie wirklich nur noch lauwarm sein, da über 40° Celsius die Hefebakterien zerstört werden würde und das Brot nicht mehr aufgehen könnte.
Messe nun 250 Milliliter Wasser ab und brösel die Hefe in eine kleine Schüssel. Nimm ein wenig Wasser ab und weiche die Hefebrösel darin ein.
Sobald die Kürbiswürfel abgekühlt sind kannst Du sie in eine Rührschüssel umfüllen und mit dem Gemüsestampfer zu Mus verarbeiten.
Solltest Du keinen Gemüsestampfer besitzen kannst Du die weichen Wüfel auch alternativ mit dem Wasser zusammen pürieren oder mixen und dann zugeben.
Wiege darauf das Mehl und das Salz ab und gib das Öl zu. Verrühre die eingeweichte Hefe und gib sie mit dem Wasser zusammen ebenfalls mit in die Schüssel.
Verrühre alle Zutaten mit dem Knethaken des Handrührgerätes zu einem weichen gleichmäßigen Teig.
Knete nun noch kurz die Sonnenblumen- und Kürbiskerne, sowie die geschälten Hanfsamen unter.
Decke die Schüssel ab und lass den Hefeteig an einem warmen zugfreien Ort auf die doppelte Größe gehen.
Bereite die Backform mit einem Backtrennpapier vor und gib dafür jeweils einen Esslöffel der verschiedenen Saaten auf den Boden der ausgelegten Form.
Fülle den Teig in die Form und bestreue ihn mit ebenfalls jeweils einem Esslöffel der Saaten. Du kannst die Oberseite des Teiges vorher mit wenig Wasser bepinseln, damit die Körner und Samen besser halten. Decke das Brot ab und lass es nochmals 10 Minuten gehen.
Schalte dann den Backofen auf 175°C Ober- und Unterhitze ein, schiebe den Backrost in die zweite Schiene von unten und stelle die Form mit dem Brot in den Backofen.
Die Backzeit beträgt etwa 50 bis 60 Minuten bei 175°C Ober- und Unterhitze bei nicht vorgeheiztem Backofen.
Mache nach Ablauf der Backzeit den Klopftest, klingt das Brot hohl, sollte es fertig gebacken sein. Wenn Du Dir nicht sicher bist schalte den Backofen aus und belasse das Brot noch 10 bis 15 Minuten im heißen Backofen.
Nimm das fertig gebackenen Brot heraus und lass es auf einem Backrost abkühlen.
Frisch gebackenes Brot schmeckt am besten noch warm, nur mit etwas Butter oder Margarine bestrichen.
Dieses Kürbisbrot mit Sonnenblumenkernen und Hanfsamen ist - durch das Kürbismus - auch am nächsten Tag noch wunderbar weich und fluffig. Die knusprig eingebackenen Körner bilden einen wunderbaren Kontrast zur sehr weichen Krume und der Kürbis verleiht dem Geschmack das besondere Etwas!
Guten Appetit!
Einfach und lecker: Kürbisbrot mit Sonnenblumenkernen und Hanfsamen!
Tipp:
Kürbismus
Falls du den Kürbisgeschmack - ganz zu schweigen von der tollen Farbe - genauso gerne wie die Hexe magst, kannst Du ja auch noch mehr Kürbismus kochen und zu anderen Leckereien verarbeiten! Ein paar Vorschläge findest du weiter unten, ich habe schon Kürbissirup, Kürbismarmelade, Kürbisketchup und Kürbismuffins ausprobiert, alles sehr zu empfehlen!
Süß und spicy
Ich wollte ganz bewusst ein herzhaftes Brot mit Saaten und Samen backen, Du kannst das Brot genauso süß oder süß und scharf abwandeln. Für ein süßes Brot gibst Du einfach zwei Esslöffel Zucker zu, lässt die Kerne und Samen weg und tauschst das Wasser mit (Pflanzen-)Milch aus. Spicy wird das Brot, wenn Du Chai, Ingwer und/oder Chili zugibst!
Gemüse- oder Kartoffelstampfer
Solltest Du so etwas nicht Dein Eigen nennen, kannst Du alternativ das Wasser zu den weichen Kürbiswürfeln zugeben und diese mit einem Pürierstab pürieren oder in einem Blender mixen. Notfalls funktioniert auch eine Gabel zum Zerdrücken!
Haselnusskernöl
Ich hatte zufällig noch etwas dieses besonderen Öls zu Hause und verwende es nach und nach. Du kannst natürlich jedes andere neutral schmeckende oder geschmacklich passenden Öl verwenden und bist nicht daran gebunden!
Liebe Hexe Petra,
Sind diese Kürbisbrote nicht umwerfend lecker? Ich habe heute morgen auch so ein Brot gebacken – sogar 2, um zu testen, welches besser schmeckt, mit püriertem Kürbis oder mit geraspelten Kürbisstücken. Ich habe erst das Brot mit dem Kürbispüree probiert und muss sagen, dass es fabelhaft schmeckt!
Im Gegensatz zu dir habe ich keine Öle und auch keine Hefe verwendet, sondern stattdessen Sauerteig:
https://haus-und-beet.de/brot-des-monats-oktober-kuerbisbrot/
Ich bin bei deiner Beschreibung darüber gestolpert, dass du Hanfsamen verwendest. Weichst du sie vorher ein? Ich habe ein paar Mal damit Brot gebacken, aber die Samen sind einfach zu hart und ungenießbar – was mache ich dabei falsch?
Viele Grüße,
Izabella
Liebe Izabella,
ich liebe Kürbisbrote und habe mir auch vorgenommen noch eines mit geraspeltem Kürbis auszuprobieren! Vielleicht nehm ich dann ja Dein Rezept zu Hilfe 😉 . Hanfsamen habe ich bisher nur geschält in Brot oder Kekse eingebacken, die kann man fertig geschält kaufen und dann einfach so verwenden. Ich mag den Geschmack sehr gerne und finde, dass er perfekt zu anderen Saaten oder Haferflocken passt.
Verhexte Grüße,
Petra