Soll ich Euch zeigen, wie es aussieht wenn der Osterhase im Hexenhaus vorbeischaut? Letztes mal hat er einige Möhrchen verloren, die habe ich gleich als Dekoration für diese zauberhaften Rübli Muffins mit Cashew Zitronen Creme (glutenfrei, vegan) verwendet! Die sehen nicht nur zauberhaft aus, sondern schmecken auch noch herrlich saftig und süß! Echte Karotten verstecken sich zwar im Teig, aber geschmacklich erinnert nichts dieser süßen Muffins an das Wurzelgemüse. Durch die selbst gemachten Marzipan Möhrchen sind sie etwas aufwändiger, aber da die Muffins und die Creme schon am Tag vorher zubereitet werden sollten, hat man an Ostern selber keine große Mühe mehr!
Zutaten:
Für den Teig, ergibt etwa 16 Stück:
1 EL FiberHUSK (Flohsamenschalen)
350 g Mandelmilch
250 g Karotten
50 g Apfelmus
50 ml Pflanzenöl,
neutral schmeckend
1 Prise Salz
1/2 TL Vanille, gemahlen
1/2 Bio-Zitrone
(Saft, Schale)
80 g Rohrohrzucker
30 g Stärkemehl
25 g Pfeilwurzmehl (z. B. von Biovegan)
1 P. Weinstein-
backpulver
1 TL Natron
100 g Hafermehl (z. B. von Bauckhof)
100 g helle Mehl-
mischung (von freee by Doves Farm)
50 g Reismehl
Für die Form:
4-5 EL Pflanzenöl
Für die Cashew-Creme:
200 g Cashew Kerne
3 EL Agavendicksaft
1/2 Bio-Zitrone
(Saft, Schale)
etwa 10 EL Mandelmilch
Zum Bestreuen:
Pistazien, gehackt oder gemahlen
Für die Möhrchen:
150 g Marzipan-
rohmasse (vegan)
Lebensmittelfarbe orange und grün (vegan, z. B. von Biovegan)
evtl. Puderzucker
Zubereitung:
Diese wunderbaren Rübli Muffins mit Cashew Zitronen Creme sind zwar etwas aufwändiger, aber sie können sehr gut vorbereitet werden. Die Muffins und die Creme sollten am Tag vorher zubereitet werden, damit sie gut durchziehen können. Die Marzipanmöhrchen können sogar mehrere Tage vorher geformt werden. Kurz vor dem Servieren wird alles zusammen gefügt und begeistert optisch wie geschmacklich!
So einfach geht die Zubereitung:
Wiege die Cashew Kerne ab und weiche sie großzügig in Wasser ein. Decke sie ab und stelle sie vorerst zur Seite, sie sollten mindestens zwei Stunden (besser länger) quellen.
Messe die Flohsamenschalen und die Milch ab, rühre die Flohsamen mit einem Schneebesen ein und lass sie, wenn möglich, mindestens eine Stunde quellen.
In der Zwischenzeit hast Du Gelegenheit, die Bio-Zitrone heiß zu waschen und die Schale abzureiben. Presse danach die Zitrone aus, jeweils die Hälfte der Schale und des Saftes benötigst Du für den Teig, sowie für die Cashew Creme.
Gleich anschließend kannst Du noch die Karotten reiben, die Menge bekommst Du aus zwei mittegroßen Karotten. Es reicht völlig sie gründlich zu waschen und schlechte Stellen auszuschneiden, Du musst sie nicht schälen!
Bereite gleich noch die Muffinformen vor, bestreiche dafür die Vertiefungen mit Pflanzenöl.
Bevor Du mit der Teigzubereitung weiter machst, kannst Du gleich den Backofen auf 225°C Ober- und Unterhitze vorheizen, das Backgitter sollte in der zweiten Schiene von unten liegen.
Gib nun zuerst die flüssigen Zutaten, also das Apfelmus und das Pflanzenöl, außerdem die geriebene Zitronenschale zu und verrühre alles miteinander.
Als nächstes folgen die geriebenen Karotten, der Zucker, die gemahlene Vanille und die Mehle. Zuletzt folgt das Backpulver und das Natron, siebe beides unbedingt, damit keine Klümpchen im Teig landen.
Hebe die festen Zutaten unter, bis ein gleichmäßiger Teig entstanden ist.
Verteile den Teig mit einem Esslöffel in die Vertiefungen der Muffinform, reduziere die Temperatur auf 190°C Ober- und Unterhitze und schiebe das Muffinblech in den Backofen.
Die Backzeit beträgt etwa 25-30 Minuten bei 190°C Ober-/Unterhitze und vorgeheiztem Backofen bei 225°C Ober-/Unterhitze.
Nimm die fertigen Muffins nach der angegebenen Backzeit aus dem Ofen und backe anschließend das zweite Blech. Lass die Muffins im Blech abkühlen und löse sie dann aus der Form.
Die Rübli Muffins sollten über Nacht in einem gut verschließbaren Behältnis kühl aufbewahrt werden, damit sie gut durchziehen können.
Weiter geht es mit der Cashew Zitronen Creme:
Fülle die Cashews in einen Sieb und brause sie gründlich ab. Fülle sie dann mit dem Zitronensaft, der Zitronenschale, den Agavendicksaft und einem Teil der Milch in einen Mixbecher. Wieviel Du von der Milch benötigst musst Du beim Mixen selbst ausloten.
Mixe die Cashews mit den anderen Zutaten mit einem Standmixer oder einem Pürierstab, bis eine cremige Masse entstanden ist. Gib nach und nach die Milch zu, bis die Konsinstenz der Creme passt.
Fülle diese Masse in eine Schüssel und stelle sie kühl. Am nächsten Tag sollte sie gut durchgezogen sein und kann auf die Rübli Muffins gestrichen werden.
Weiter geht es mit dem Kneten und Formen der "Rübli":
Teile die Marzipanrohmasse auf, etwa dreiviertel der Masse benötigst Du für die Möhrchen, den Rest für das Grün. Dementsprechend benötigst Du etwas Lebenmittelfarbe in orange und grün.
Als vegane Farben kenne ich bisher nur den Farbspaß, Färbende Lebensmittel von Biovegan in Pulverform. Mit Marzipan lässt sie sich das Pulver sehr gut verkneten. Wenn Du Dich leichter tust kannst Du etwas Puderzucker zum Formen und Kneten bereit stellen, ich mache es lieber ohne.
Teile das eingefärbte Marzipan dann in Stücke auf, je nachdem wieviel Möhrchen Du pro Muffins haben möchtest. Bei 16 Muffins und zwei Möhrchen pro Muffins also 32 größere orange und 32 kleinere grüne Teile.
Forme daraus zuerst Kugeln, dann orange Rübchen und grüne Tropfen.
Mit dem Messerrücken werden als nächstes die Vertiefungen in die Möhren gedrückt.
Nun wird das Grün wie auf dem Foto mit einem Schaschlikspieß zuerst aufgespießt und dann an/in die Möhre gedrückt.
Dann fehlen nur noch die Blätter des Möhrengrüns, nimm die Schere zur Hand und schneide das Grün einfach ein paar mal senkrecht ein.
Danach kannst Du die Möhrchen nebeneinander einige Tage gut verschlossen lagern, bis Du sie zum Verzieren benötigst. Lege sie nicht aufeinander, da sie sonst zusammen kleben.
Am nächsten Tag ist es kurz vor dem Servieren an der Zeit alle Komponenten zusammen zu fügen.
Rühre die Cashew Creme noch einmal durch und verstreiche sie portionsweise mit einem Messer auf den Muffins. Natürlich kannst Du die Creme auch aufspritzen, mir gefiel die "grobe" Optik allerdings in diesem Fall wesentlich besser.
Bestreue die Creme jetzt mit gemahlenen oder gehackten Pistazien, dann sieht es etwas nach Wiese oder Osterkörbchen aus. Lege jeweils zwei Möhrchen auf die Creme und serviere Deine Rübli Muffins mit Cashew Zitronen Creme sofort.
Viel Spaß beim Backen, Formen, Verzieren und Vernaschen!
So macht Ostern für Alle Spaß: Rübli Muffins mit Cashew Zitronen Creme (glutenfrei, vegan)!
Tipp:
Ist Marzipan nicht immer vegan?
Grundsätzlich besteht Marzipan, so wie es erfunden wurde, nur aus geschälten Mandeln und Zucker. Allerdings wird - vor allem in hochpreisigen - Marzipanmassen ein Teil des Zuckers durch Honig ersetzt, um den Geschmack zu verbessern. Da hilft nur ein Blick auf die Zutatenliste.
Bindung in glutenfreien, veganen Teigen
Wie man bei der Verarbeitung dieses Mürbeteiges sehr schön sehen kann, ist es bei glutenfreien und gleichzeitig veganen Teigen gar nicht so einfach dafür zu sorgen, dass der Teig gut genug "zusammen hält". Bei herkömmlichen Teigen sorgt das Gluten, dass nicht umsonst Klebereiweiß heißt, für den nötigen Zusammenhalt. Bisher habe ich meist mit Xanthan (ein natürlich vorkommendes Polysaccharid) verwendet, bei diesem Rezept kam das erste mal Pfeilwurzmehl zum Einsatz und ich war durchaus zufrieden. Natürlich gibt es noch einige weitere Bindemittel, ich werde nach und nach testen, was mir so in die Hexenfinger kommt.
Veganes Kochen ist gar nicht so schwer, solange man Gerichte aus frische Zutaten selbst zubereitet. Hier hast Du selber in der Hand welche Zutaten Du verwendest. Wenn es Dir allerdings so geht wie mir, hast Du beim täglichen Einkaufen wenig bis keine Auswahlmöglichkeit und spezielle Produkte bekommst Du selbst im Reformhaus nicht!
Daher kaufe ich bestimmte Lebensmittel, etwa vegane Alternativen, laktose- oder glutenfreie Produkte, am liebsten online ein. Meist gibt es sogar größere Gebinde und beim Vorratseinkauf sparst Du Dir oft sogar die Versandkosten.
Einen Shop, den ich uneingeschränkt empfehlen kann ist die FoodOase, hier habe ich schon öfters bestellt und bin sehr zufrieden mit dem Service. Auf der Seite selbst wird das Einkaufen durch einen Allergiefilter vereinfacht, so bekommst Du auch wirklich nur die Produkte vorgeschlagen, die Du verträgst.
Das glutenfreie Backen habe ich in den letzten Jahren vermieden, die wenigen Versuche, die ich gestartet habe, waren meist nicht erfolgreich, im Gegenteil, reinste Desaster. Durch Zufall bin ich auf ein Produkt aufmerksam geworden, dass ich bisher sehr erfolgreich getestet habe. Es handelt sich um Flohsamenschalen der Firma FiberHUSK. Durch ihr enormes Quellvermögen nehmen sie viel Flüssigkeit auf und beeinflussen dadurch die Konsistenz der Backwaren positiv. Die Krume sieht endlich so aus, wie man sie sich auch bei glutenfreiem Gebäck wünscht! Weich, fluffig, locker - einfach wundervoll. Und bevor ich es vergesse, FiberHUSK könnt ihr übrigens auch bei der FoodOase bestellen .
Warum Weinsteinbackpulver statt normalem Backpulver?
Damit ein Teig aufgehen kann benötigt er immer ein Backtriebmittel, bei manchen Teigen ist es Hefe, bei vielen anderen Backpulver. Grundsätzlich besteht Backpulver immer aus drei Komponenten:
• Backtriebmittel
• Trennmittel
• Säurungsmittel
Das Backtriebmittel sorgt dafür, dass der Teig nicht ein einziger fester Klumpen bleibt, sondern ein leichte, fluffige Masse entsteht. Als Backtriebmittel dient Natron (oder genauer Natriumhydrogencarbonat). Allerdings benötigt Natron eine Säure, um als Triebmittel wirksam werden zu können. Sobald Natron mit einer Säure reagiert geht der Teig auf, da sich Gase bilden. Das passiert allerdings erst wenn eine Flüssigkeit zugegeben wird, etwa Wasser oder Milch.
Das Trennmittel (meist Stärke) soll dafür sorgen, dass der Triebvorgang nicht schon ungewollt vorher (in der Packung) stattfindet.
Bei herkömmlichen Backpulver wird als Säurungsmittel Phosphat verwendet. Allerdings sind Phosphate nicht unumstritten und für Nierenkranke sogar ganz verboten! Studien zufolge sollen Phosphate auch für gesunde Menschen bei dauerhaftem Konsum schädlich sein und das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls erhöhen, ebenso soll das Osteoporose Risiko steigen.
Weinsteinbackpulver besteht aus natürlicher Weinsteinsäure, die bei der Wein-, Sekt- und Proseccoherstellung anfällt. Allerdings musst Du hier auf die Kennzeichnung achten, nicht immer findet die Herstellung ohne tierische Bestandteile statt!
Das bedeutet, dass nicht nur Wein, sondern auch Weinsteinsäure nicht immer vegan ist!
Herkömmliches, phosphathaltiges Backpulver kann 1:1 durch Weinsteinbackpulver ersetzt werden, damit schonst Du zum einen Deine Nieren. Zum anderen gibt es noch einen geschmacklichen Vorteil, dieser leicht „seifige“ Geschmack, den manches Gebäck durch phosphathaltiges Backpulver annimmt, entfällt ebenfalls.