Grüner Bohnensalat im Glas

Es gibt eine Sache, die gehört zum Herbst wie die Kohlköpfe auf dem Feld oder die beleuchtet Kürbisse vor den Türen und Fenstern. Das sind grüne Bohnen und die sind im Hexenhaus sehr beliebt, vor allem wenn sie süß-sauer im Glas eingelegt sind. Man kann sie so ganz einfach aus dem Glas naschen oder mit frischen Zwiebelwürfeln und Petersilie zu einem wundervollen Salat anmachen um eine Mahlzeit zu bereichern. Es gibt nur einen großen Nachteil, wie verhext sind die Gläser mit den grünen Bohnen immer ganz schnell geleert oder verschwunden. Natürlich gibt es auch einen großen Vorteil, der alles überwiegt, wenn Du Deinen grünen Bohnensalat selber einmachst weißt Du ganz genau, was an Zutaten im Glas enthalten ist!

Bei den grünen Bohnen im Glas muss einiges vorbereitet werden, bevor Du ans Einkochen gehen kannst. Du solltest Dir also - je nach Menge - einen Abend (oder mehr) Zeit nehmen.

Zuerst ist das Waschen an der Reihe:

Bis die Bohnen wirklich sauber sind braucht es manchmal zwei bis drei Durchgänge, richte Dich nach der Verschmutzung der Bohnen.

Weiter geht es mit dem Putzen:

Entferne die beiden Enden der Bohnen, manchmal lässt sich dabei ein Faden abziehen, entferne auch diesen.

Solltest Du Deine Bohnen lieber in mundgerechte Stücke schneiden wollen ist nun der richtige Zeitpunkt dafür gekommen.

Danach geht es ans Kochen oder Dämpfen:

Es gibt zwei Möglichkeiten, Du kannst die Bohnen entweder in Salzwasser bissfest kochen oder solange dämpfen, bis sie ebenfalls bissfest gar sind.

Anschließend solltest Du die gegarten Bohnen kurz in Eiswasser abschrecken, zum einen, damit sie nicht zu weich und somit matschig werden, zum anderen um die wunderbar kräftig grüne Farbe zu erhalten.

Lass die Bohnen gut abtrocknen und abdampfen und stelle in der Zwischenzeit den Sud her.

So wird der Sud gekocht:

Fülle jeweils einen halben Liter Essig mit der gleichen Menge Wasser, 35 Gramm Salz und 250 Gramm Zucker in einen Topf und bringe die Zutaten unter Rühren zum Kochen. In welcher Menge Du den Sud benötigst hängt von mehreren Faktoren ab, welche Gläser Du verwendest, lässt Du die Bohnen im Ganzen oder schneidest sie in mundgerechte Stücke, usw..

Sobald die Bohnen und der Essigsud abgekühlt sind kannst Du damit anfangen die Bohnen ins Glas zu schichten.

Jetzt geht es ans Eingemachte:

Denke bitte daran, dass die Gläser und Deckel möglichst sauber und keimarm sind, dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie auskochen, im Backofen sterilisieren oder mit Alkohol auswischen.

Fülle zuerst soviel Bohnenkraut in die Gläser, wie Du möchtest. Danach kommen die Bohnen ins Glas, ich mache mir die Arbeit sie fein säuberlich Bohne für Bohne hinein zu schlichten. Die kurzen oder abgebrochenen Bohnen kommen in ein kleineres Glas.

Nun wird der Sud bis unter den Schraubrand aufgefüllt, die grünen Bohnen sollten aber am Schluss alle bedeckt sein. Falls Du keine Einfüllhilfe benutzt hast oder Dir nicht sicher bist, ob nicht doch etwas Sud auf dem Rand oder den Rillen gelandet ist, mache diese mit einem nassen, frisch gewaschenen Tuch sauber und trockne sie wieder ab.

Schließe nun die Gläser und schlichte sie in den Einkochtopf. Fülle soviel Wasser ein, bis es bis kurz unter dem Rand des höchsten Glases steht.

Die Einkochzeit beträgt 30 Minuten bei 85°C.

Wenn die Einkochzeit abgelaufen ist solltest Du die Gläser zügig aus dem heißen Wasser nehmen und auf ein feuchtes Tuch zum Abkühlen stellen. Du solltest die Gläser auf keinen Fall länger im heißen Wasser lassen, da das Einkochgut sonst übergart und matschig werden kann.

Lass zum Schluss die Gläser gut abkühlen, bei Schraubgläsern kannst Du danach ganz einfach testen, ob sie Vakuum gezogen haben. Du probierst einfach, ob der Deckel fest sitzt, allerdings macht das tatsächlich erst Sinn, wenn die Gläser kalt sind, da sie in der Abkühlphase das Vakuum ziehen. Sitzt der Deckel fest können die Gläser erst einmal im Vorratsschrank verschwinden, sollte einmal ein Glas kein Vakuum gezogen haben muss der Inhalt leider sobald als möglich verspeist werden 😉 .

Wenn Du Deinen Bohnensalat genießen möchtest holst Du ihn einfach aus dem Glas und gibt frisch geschnittene Zwiebelwürfel und Petersilie darüber!

Guten Appetit!

Tipps:

Ich habe Essigsud übrig, was mach ich denn jetzt damit?

Ich finde es relativ schwierig einzuschätzen wieviel Sud ich jeweils benötige, deshalb koche ich immer deutlich mehr. Was dann übrig bleibt fülle ich noch heiß in die Essigflaschen. Wenn ich dann wieder einkoche kann ich zuerst die "Reste" vom letzten Mal aufbrauchen.

Alternativ kann der Essigsud auch als Grundlage für das nächste Salat Dressing oder Vinaigrette verwendet werden.

Ach und übrigens, falls Du Rote Bete Salat magst, auch dafür eignet sich der Sud ganz wunderbar!

Zwiebeln mit ins Glas?

Grundsätzlich ist es möglich Zwiebeln mit ins Glas zu packen, aber Du solltest diese möglichst vorher im Sud mindestens einmal kräftig aufkochen. Sonst könnte es passieren, dass die fast rohen Zwiebeln nach dem Einkochen noch nachgären und Dir so Dein Einkochgut verderben.

Beim Thema Vorratshaltung, egal ob es ums Einkochen, Einmachen oder Einlegen geht, ist Hygiene im Vorfeld das Wichtigste, um die Haltbarkeit Deiner Projekte zu gewährleisten.

Die Gläser, die Du verwenden möchtest, sollten zuerst auf Schäden geprüft werden. Sollten Gläser am Rand angeschlagen sein, einen Sprung oder Schraubdeckel Roststellen haben solltest Du sie aussortieren. Schraubdeckel aus Metall kann man übrigens im Einzelhandel oder online nachkaufen!

Die Gläser sollten gründlich gesäubert oder besser noch ausgekocht werden. Metall- oder auch Glasdeckel können in einem Kochtopf mit etwas Wasser (mindestens acht Minuten lang) ausgekocht werden. Falls Du Einmachgläser mit Gummis verwendest solltest Du prüfen, ob diese noch elastisch genug sind. Dann können sie ebenfalls ausgekocht werden, dabei kannst Du einen Esslöffel Essig mit ins Wasser geben, um eventuelle Gerüche zu eliminieren. Die Gummiringe sollten allerdings nur zwei bis drei Minuten sprudelnd kochen.

Traditionell sauer eingelegte Gurken

Wusstest Du, dass es einen Unterschied zwischen eingemachten und eingelegten Gurken gibt? Mir war das ehrlich gesagt bis vor ein paar Wochen nicht bewusst. In meiner Ausbildung zu Ländlichen Hauswirtschafterin (die schon über 25 Jahre her ist) hatten wir zwar gelernt, welche Möglichkeiten es gibt Obst und Gemüse über einen längeren Zeitraum haltbar zu machen, aber davon hatte ich so noch nicht gehört. Momentan ist Fermentieren wieder in und wird immer öfter praktiziert, mich freut es, dass so eine alte Form des Haltbarmachens wieder genutzt wird.

Auch wenn es teilweise aufwändig ist, finde ich es sehr beruhigend zu wissen, was in meinen Gläsern enthalten ist. Ich glaube das können alle nachvollziehen, die auf ihre Ernährung achten müssen, egal ob es wegen einer Allergie oder einer anderen Erkrankung der Fall ist.

Dieses Jahr wollte ich unbedingt wieder Gewürzgurken im Glas machen und stieß auf die Möglichkeit Gurken nicht einzukochen, sondern "nur" in Essigsud einzulegen. Die Salzgurken aus dem dem Fass, die es früher in jedem Tante Emma Laden zu kaufen gab, waren wohl auch so hergestellt worden. Das musste ich unbedingt ausprobieren, mir gefiel der Ansatz die Gurken nicht erhitzen zu müssen und hoffte sie würden so knackiger und frischer als die Gekauften im Glas bleiben. Was soll ich sagen, es ist gelungen und das sogar sehr gut!