Für diese vegane Tiramisu habe ich lange hin und her überlegt, viele Rezepte gewälzt und Einiges ausprobiert. Eines war mir selber von Anfang an klar, ich wollte keinen (veganen) Zwieback oder Kekse verwenden, es sollte möglichst nah am Orginal sein. Nach einigem Probieren hatte ich dann einen Löffelbiskuitersatz gefunden und beschlossen auch die Creme so nah wie möglich an Orginal zu belassen. So fiel meine Wahl auf cremigen Seidentofu in Kombinatin mit Sojasahne. Die Flüssigkeit zum Tränken habe ich meinem bewährten Tiramisu Rezept entnommen. Voilà - geboren war das vegane Tiramisu! Geschmacklich konnten wir Bewohner des Hexenhauses keinen großen Unterschied zum Orginal Tiramisu feststellen und verschwunden war es mindestens genauso schnell 😉 .
Zutaten:
Für den Biskuit:
425 g Dinkelmehl
Type 1050
1 Prise Salz
30 g Stärkemehl
(2 gut geh. EL)
1 Päckchen Backpulver
240 g Zucker
30 g Vanillezucker
170 ml Pflanzenöl neutral (145 g)
420 ml gesprudeltes Mineralwasser (325 g)
Zum Tränken:
3 Tassen doppelten Espresso (200 ml heißes Wasser und 6 Portionspäckchen Espresso)
100 ml Amaretto (2 große Schnapsgläser)
Für die Creme:
300 ml Soja Schlagcreme
2 Päckchen Sahnesteif
80 g Zucker
25 g Vanillezucker
400 g Seidentofu
Zum Bestäuben:
Backkakao
Größe meiner verwendeten Form:
35 x 20 cm
Höhe: 7 cm
Zubereitung:
Dieses wundervolle vegane Tiramisu wird grundsätzlich genauso wie herkömmliches zubereitet. Der größte Unterschied liegt wohl darin, dass Du Deine "Löffelbiskuits" selber herstellst. Danach werden die Biskuits getränkt und mit der Creme abwechselnd in eine größere eckige Form geschichtet. Ganz zum Schluß kommt ganz klassisch eine dicke Schicht Kakao obenauf und das Tiramisu darf über Nacht in den Kühlschrank, um gut durchziehen zu können. Geschmacklich habe ich keinen großen Unterschied festgestellt, aber ich habe mich gefreut, das erste Mal ein großes Stück Tiramisu essen zu können, ohne danach Bauchdrücken zu bekommen.
Hier kommt die ausführliche Zubereitung:
Zuerst ist der vegane Biskuit an der Reihe, das geht schnell und ist wirklich einfach. Und weil es so schnell geht solltest Du als erstes den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backtrennpapier vorbereiten.
Siebe im nächsten Schritt das Mehl, das Stärkemehl und das Backpulver in eine große Schüssel, gib das Salz, den Zucker und den Vanillezucker zu und verrühre alle trockenen Zutaten miteinander.
Messe Öl und Mineralwasser ab und gib beides mit in die Schüssel und verrühre alle Zutaten mit einem Schneebesen. Rühre dabei so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich um.
Fülle den Teig auf das Backblech, verstreiche ihn gleichmäßig und schiebe das Blech in den vorgeheizten Backofen.
Die Backzeit beträgt etwa 25 bis 30 Minuten bei 180°C bei Ober-/Unterhitze und vorgeheiztem Backofen mit derselben Temperatur.
Prüfe mit dem Stäbchentest ob der Biskuit fertig gebacken ist und nimm ihn aus dem Ofen, wenn es soweit ist.
Lass den fertigen Biskuit etwas abkühlen und stürze ihn dann auf ein Stück Backtrennpapier oder ein Geschirrtuch. Gut geeignet ist auch ein großes Brett, falls Du etwas in der Größe hast. In der Zwischenzeit kannst Du die Espresso Amaretto Mischung zum Tränken und die Creme zubereiten. Bringe Wasser zum Kochen und lass es wieder etwas abkühlen. Messe die benötigte Menge ab und rühre das Espresso Pulver ein. Lass die Espressi abkühlen und mische sie mit dem Amaretto.
Dann benötigst Du nur noch die Creme. Verrühre den Zucker, den Vanillezucker und das Sahnesteifpulver.
Fülle die Schlagcreme in eine Rührschüssel, und verfahre damit, wie bei herkömmlicher Sahne. Schlage sie mit den Schneebesen des Handrührgerätes steif und lasse gleich zu anfangs die Zucker Sahnesteif Mischung einrieseln.
Fülle dann das Seidentofu in eine andere Rührschüssel und rühre es ebenfalls mit dem Handrührgerät kurz cremig. Hebe dann die Sahne unter die Masse, fertig ist Deine vegane Creme.
Weiter geht es mit dem Biskuit, teile ihn dann der Länge nach in drei gleichgroße Teile.
Schneide die langen Biskuitstücke dann in fingerdicke Stücke, etwa so groß wie Löffelbiskuits. Diese kannst Du jetzt genauso wie die gekauften Löffelbiskuits zum Schichten verwenden. Nimm danach eine Auflaufform und schichte zuerst Biskuits hinein. Tränke diese dann mit der Hälfte der Espresso Amaretto Mischung.
Darauf kommt jetzt die Hälfte der Sahnecreme, verstreiche sie gleichmäßig uns schichte wieder Biskuits darauf, die Du anschließend tränkst.
Darauf folgt die letzte Cremeschicht, ganz zum Schluß wird die Oberfläche großzügig mit Backkakao bestäubt.
Dann darf das vegane Tiramisu mit Alufolie abgedeckt eine Nacht im Kühlschrank verbringen, um gut durchzuziehen. Am nächsten Tag kannst Du es in Stücken geschnitten servieren und genießen! Wenn es nötig ist siebe einfach noch einmal etwas Backkakao darüber.
Guten Appetit!
Tipp:
Vanillezucker selber machen
Vanillezucker selber machen ist kein Hexenwerk und geht tatsächlich ganz einfach. Noch dazu macht Selbermachen nicht nur Spaß, sondern spart in diesem Fall richtig Geld. Denn echter Vanillezucker - kein industriell hergestellter Vanillinzucker mit künstlichem Aroma - ist nicht gerade günstig.
Sollte das mit dem Selbermachen so gar nicht Dein Ding sein kannst Du ihn natürlich auch käuflich erwerben, beispielsweise hier:
Bremer Gewürzhandel, einer der Shops, die ganz ohne künstliche Zusatzstoffe auskommen.
Pflanzenöl neutral
Damit ist herkömmlich gepresstes (nicht kaltgepresstes) geschmacksneutrales Pflanzenöl gemeint. Geeignet sind beispielsweise Raps- oder Sonnenblumenöle, die warm gepresst wurden und daher relativ geschmackneutral sind. Kalt gepresstes Öl wäre als Zutat für Kuchenteig viel zu schade! Die wertvollen Inhaltsstoffe, die durch die Kaltpressung erhalten bleiben würden durch die Hitze des Backvorganges zerstört werden. Kalt gepresste Öle passend dafür hervorragend auf Salate, Carpaccios oder in die Paleo-Küche!
Zubereitung des Biskuits
Die Zubereitung diese wundervollen Biskuits ist wirklich sehr einfach, wie schon oben erwähnt ist es allerdings wichtig ihn nicht zuviel zu rühren. Das hat einen ganz einfachen Grund, je mehr Du rühst, umso mehr Kohlensäure des Wassers geht verloren. Und diese dient in diesem Fall als zusätzliches Backtriebmittel und macht den Biskuit herrlich fluffig und locker. Versuche also daher die trockenen Zutaten gut mit den feuchten zu verrühren, sodass keine Klümpchen bleiben. Aber rühre auch nicht zuviel, nur soviel wie eben notwendig. Dann gelingt auch Dein Biskuit!
Tiramisu in anderer Form
Natürlich kannst Du Dein Tiramisu auch in anderer Form präsentieren, etwa in Sturzgläsern oder in runden oder eckigen Portionsdessertformen zubereiten und servieren. In dem Fall ist es sinnvoller den Biskuit nicht in Löffelbiskkuitform zu schneiden, sondern eben rund oder eckig genau in der benötigten Größe auszuschneiden oder auszustechen.
Falls vom Biskuit Reste übrig bleiben kannst Du diese in Würfel schneiden, einfrieren und sobald Du Zeit und Lust hast ein leckeres Schichtdessert daraus zaubern!