Orangeat selber machen

Verwendest Du für Deine Gerichte auch ab und an filetierte Orangen? Dann hab ich eine tolle Resteverwertung der Schalen für Dich! Mach doch einfach daraus Dein Orangeat selber! Da ich für Orangenfilets immer Bio-Orangen kaufe und es schade finde die Schalen jedes mal weg zu werfen bin ich auf die Idee gekommen aus den Schalen Orangeat zu zaubern und habe es natürlich gleich ausprobiert! Es ist eigentlich ganz einfach und findet nebenbei statt, benötigt allerdings ein paar Tage. Dann kannst Du Dein selbst gemachtes Orangeat in einem Schraubglas aufbewahren, bis es seinen Einsatz findet. Und ganz nebenbei fällt sogar noch Orangensirup an, so lecker!

Nachdem ich etwas genauer nachgelesen habe, wie Orangeat im großen Stil hergestellt wird, weiß ich, dass es üblicherweise aus Bitterorangen hergestellt wird. Das tut aber der Tatsache keinen Abbruch, dass es aus den Schalen ganz "normaler" Bio-Orangen genauso funktioniert. Und das allein mit Zucker als Konservierungsstoff. Falls Du möchtest kannst Du noch Vanille oder Zimt als zusätzliche Geschmackskomponente zufügen.

Jetzt aber zur Zubereitung:

Sortiere aus den angefallenen Orangenschalen die Stücke aus, die offensichtlich nicht zu gebrauchen sind. Also stark verfärbte Stücke, nur weißes Fleisch und die Häutchen aus dem Inneren, die Du von den Filets entfernt hast (die Reste des Innenlebens der Orange kann man übrigens super mit anderem Obst zu einem Smoothie verarbeiten und somit die Ballaststoffe nutzen).

Schneide jetzt die übrig gebliebenen Teile in kleinere Würfel.

Stelle dann den Sirup her, koche dafür den Zucker (eventuell mit Vanillezucker oder Zimtstange) mit dem Wasser auf gib, sobald sich der Zucker komplett aufgelöst hat, die Orangenwürfel zu. Lass alles unter Rühren zwei bis drei Minuten aufkochen und schalte die Herdplatte dann ab.

Nun müssen die Orangenwürfel komplett abkühlen. Du kannst sie entweder am Herd stehen lassen, oder in einen kühlen Raum stellen.

Dieser Schritt muss nun vier bis fünf mal wiederholt werden. Ob Du weitermachst sobald der Inhalt des Topfes komplett abgekühlt ist, oder erst am nächsten Tag, spielt dabei nur eine unwesentliche Rolle.

Wenn Du diesen Vorgang einige Male wiederholt hast, sehen die Würfel wie auf dem Foto aus.

Nun kannst Du sie abseihen und auf einem Teller, der mit Backtrennpapier ausgelegt ist, trocknen. Alternativ kannst Du die Würfel auch mit dem Sirup in ein Einmachglas füllen, die Würfel sollten bei dieser Methoden allerdings mit der Flüssigkeit bedeckt sein.

Fange den entstanden Sirup auf und gib die Hälfte der Menge an Wasser zu (also bei 150 ml Sirup 75 ml Wasser und lass ihn kurz aufkochen, dann kannst Du ihn in eine kleine Flasche abfüllen).

Je nachdem ob Du sie in saftiger Konsistenz belassen möchtest oder sie liegen lässt, bis sie ganz getrocknet sind, beträgt die Trocknungszeit (je nach Umgebungstemperatur) wenige Tage bis zwei Wochen.

Wenn Dein Orangeat ganz trocknen soll, solltest Du es täglich mit einem Löffel wenden, damit die Würfel nicht ganz so zusammen kleben.

Fülle Dein Orangeat in ein Schraubglas ab, sobald die gewünscht Konsistenz erreicht ist. Durch den Zucker ist es fast unbegrenzt haltbar.

Wenn Dein Orangeat ganz trocken ist, kannst du vor der Verwendung einfach ein paar Esslöffel Wasser oder Saft zugeben, um die Orangenwürfel wieder saftig zu bekommen.

Du kannst Dein Orangeat das ganze Jahr hindurch für Cookies, Rührkuchen oder in der Weihnachtszeit für Stollen, Früchtebrot oder Lebkuchen verwenden.

Tipp:

Wenn ich mehr Orangeat herstellen möchte?

Solltest Du ganz gezielt Orangeat herstellen wollen, oder einfach mehr als nur eine Orangenschale zu Verfügung haben, musst Du die Menge des Sirups anpassen. Für den Sirup wird Wasser und Zucker im Verhältnis 1:1 angesetzt, also beispielsweise 500 ml Wasser und 500 g Zucker. Wichtig ist dabei, dass der Sirup die Zitrusschalen oder -würfel bedeckt. Falls Du Gewürze zugeben möchtest, solltest Du das gleich zu anfangs machen. Das Wasser wird mit dem Zucker (und den Gewürzen/Geschmackszutaten) aufgekocht, bis sich die Zuckerkristalle komplett aufgelöst haben. Dann kommen die Orangen- oder Zitronenschalen dazu. Weiter geht es so, wie oben in der Zubereitung beschrieben.

Du möchtest die Schale gerne verwenden, aber Orangeat ist nicht Dein Fall?

Wie wäre es mit kandierten Orangenstäbchen? Egal ob pur, in Zucker gewendet oder in Schokolade getaucht, die schmecken wahnsinnig lecker!